Typische Materialien: Faserzementplatten, Spritzasbest, Akustikdecken (bis ca. 1993).
Gefahr: Bohren, Schneiden oder Entfernen setzt unsichtbare Asbestfasern frei.
Erkennung: Laboranalyse notwendig, da Asbest optisch nicht eindeutig zu erkennen ist.
Entsorgung: Nur durch zertifizierte Fachfirmen mit speziellen Schutzmaßnahmen erlaubt.
Tipp: Verdächtige Deckenplatten unberührt lassen & vor Renovierung testen lassen!
Asbesthaltige Deckenplatten wurden bis in die 1990er Jahre in Altbauten, Büros und öffentlichen Gebäuden als Schallschutz-, Dämm- und Brandschutzmaterial eingesetzt. Besonders Spritzasbest, Faserzementplatten und Gipsplatten mit Asbestanteil sind gefährlich, da sie bei Beschädigung oder Abbrucharbeiten gesundheitsgefährdende Asbestfasern freisetzen können. Da Asbest in Deckenplatten oft schwer erkennbar ist, bringt eine Materialanalyse im Labor Sicherheit. Eine unsachgemäße Entfernung kann zu einer starken Asbestfaser-Belastung in der Raumluft führen, daher sollte der Ausbau nur von Fachfirmen wie Obolus durchgeführt werden.
Warum wurden Asbest Deckenplatten verwendet?
Asbest besitzt hervorragende Dämmeigenschaften und wurde vor allem in Häusern, die zwischen 1960 und 1990 gebaut worden sind, eingesetzt. Die Mineralfäden sind dicht verflochten, wodurch sie reinem Zement eine gute Struktur bieten und zugleich wärmedämmend und schalldicht sind.
In der ehemaligen DDR wurde Asbest massenhaft importiert, wodurch sich der Preis stark reduzierte und für die breite Masse erschwinglich war. Neben Deckenplatten, bestanden unter anderem die folgenden Produkte aus Asbest:
- Fensterbänke
- Hausfassaden
- Leichtbauwände
Aufgrund seiner negativen Eigenschaften ist Asbest seit 2005 EU-weit verboten.
Wie gefährlich sind Asbesthaltige Deckenplatten wirklich?
In den Deckenplatten liegt der Asbest schwer gebunden vor. Das bedeutet, dass die mineralischen Fasern in einem anderen Element (wie Zement) eingegossen sind und sich dadurch nur schwer lösen können. In einem solchen Zustand gilt das giftige Element als unbedenklich.
Sollten die Asbestplatten allerdings verwittern, kann es zu einer Auswaschung kommen, wodurch die Fasern in die Umwelt gelangen können. Wird Asbest eingeatmet, kann dies schwerwiegende Folgen haben.
- Betroffene Personen klagen zu Beginn über Unwohlsein.
- Im weiteren Verlauf kann es zu Atemnot kommen.
- Asbestose und Lungenkrebs sind im Endstadium zu finden.
In welchen Gebäuden kann man Asbest Deckenplatten finden?
Allgemein sind vor allem Häuser betroffen, die zwischen 1960 und 1990 errichtet worden sind. In diesem Zeitraum wurden asbesthaltige Baustoffe massenhaft gebaut und eingesetzt, da lediglich die Vorteile bekannt waren. Vor allem in staatlichen Gebäuden, der ehemaligen DDR wurden die giftigen Fasern verbaut. So bestand der ehemalige Palast der Republik aus Asbest-Bauteilen, wobei häufig sogar Spritzasbest verwendet wurde. Doch auch in gewöhnlichen Häusern können Trennwände und Decken mit dem gesundheitsschädlichen Mineral versetzt sein.
Asbest in Deckenplatten erkennen: Merkmale & Testmöglichkeiten
Mit bloßem Auge ist es schwer zu erkennen, ob eine Deckenplatte Asbest enthält oder nicht (Ausnahme Spritzasbest). Ein erster Anhaltspunkt kann eine gräuliche Färbung in Verbindung mit einer rauen und faserigen Struktur darstellen, wobei Laien dies durchaus mit einer gestrichenen Holzfaserplatte verwechseln könnten.
Abhilfe schafft in solchen nur ein Test. Selbsttests gibt es im Fachhandel und im Internet. Diese Tests basieren auf Luftproben, die an ein Labor zu schicken sind. Nach maximal 2 Wochen steht das Ergebnis fest. Alternativ dazu kann ein fachkundiges Unternehmen (beispielsweise die Obolus Group) zu Rate gezogen werden – der Vorteil liegt dann nicht nur in einem schnelleren Ergebnis, sondern auch in der Möglichkeit, dass eine Asbest-Sanierung im Anschluss nichts mehr im Wege steht.
Was tun, wenn der Verdacht auf Asbest besteht?
Sollte bei Renovierung sich der Verdacht auf Asbest bestätigen, so sind alle Tätigkeiten sofort einzustellen und die Baustelle ist zu verlassen. Im Anschluss daran ist ein Sachverständiger oder noch besser ein Fachunternehmen zu Rate zu ziehen, die eine asbestgerechte Sanierung oder Entkernung vornehmen. Die Obolus Group bietet in solchen Fällen Komplettpakete an.
Gesetzliche Vorgaben zum Umgang mit Asbest Deckenplatten
Mit der EU-Richtlinie 2009/148 EN (erstmals erfasst als Richtlinie 2003/18/EG) wurde die Gefahr, die von Asbest ausgeht, durch die Europäische Union anerkannt und Maßnahmen zur Bekämpfung eingeleitet. Die Einfuhr von asbesthaltigem Baumaterial ist untersagt und auch eine Sanierung darf nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden. National wurden in den TRGS (Technische Regeln für Gefahrstoffe) 519 ein Maßnahmenkatalog im Umgang mit Asbest erarbeitet.
Darf man Asbesthaltige Deckenplatten selbst entfernen?
Laut der EU-Richtlinie ist es untersagt asbesthaltige Deckenplatten selbst (ohne Sachkundenachweis TRGS 519) zu entfernen. Die Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt ist zu hoch. Aktuell wird allerdings darüber diskutiert, ob Kleinbereichsarbeiten, wie dem Bohren von Löchern (nur unter Luftabzug) in Asbestwänden gestattet wird. Größere Tätigkeiten bleiben hingegen nur zertifizierten Unternehmen vorbehalten.
Sicherheitsmaßnahmen beim Entfernen von Asbest Deckenplatten
Asbestfasern sind lediglich wenige Mikrometer groß und können sich beispielsweise in der Lunge einnisten. Dort begünstigen sie die Bildung von Tumoren und können ein Auslöser von Lungenkrebs sein. Daher ist es wichtig Vorkehrungen zu treffen, dies zu vermeiden. Zu den wichtigsten zählen:
- Tragen von Schutzausrüstung (vor allem Einweganzüge und FFP3-Masken).
- Verschließen von Fenstern und Türen.
- Abschalten der Klimaanlage und Belüftung.
Bei größeren Abrissarbeiten, wo die Gefahr besteht, dass unbeteiligte Personen betroffen sind, muss neben der städtischen Behörde auch die Nachbarschaft über den Asbest-Rückbau informiert werden.
Fachgerechte Entsorgung: Wohin mit asbesthaltigen Deckenplatten?
Deckenplatten aus Asbest, gehören wie andere asbesthaltige Produkte, nicht in den Hausmüll und dürfen auch nicht als einfacher Bauschutt entsorgt werden. Stattdessen sind sogenannte Big Bags anzuschaffen. Diese speziellen Behälter haben nicht nur einen verstärkten Boden, sondern bestehen aus robusten Polypropylen. Neben der hohen Reißfestigkeit, lassen sich diese Behälter mittels Zugband verschließen.
Kosten für die Entsorgung von Asbest Deckenplatten
Die Entsorgung von Asbest ist kostenintensiv und so muss grundlegend mit Kosten ab 100 Euro pro Tonne (zuzüglich Personal-, Fahrt- und Materialkosten) gerechnet werden. Ein Grund, warum die Kosten different zu betrachten sind, liegt im Aufwand begründet. Neben der Entsorgung der Asbestplatten müssen auch die Nebenprodukte (wie asbesthaltiger Fliesenkleber und Dämmstoffe) in die Kostenrechnung einbezogen werden.
Gefahren durch unsachgemäße Entfernung: Risiken & Strafen
Eine unsachgemäße Entfernung ist kein Kavaliersdelikt, sondern wird mit hohen Strafen geahndet. Je nach Höhe des Schadens kann es zu einer Geldbuße oder sogar einer Gefängnisstrafe mit bis zu 5 Jahren Haft kommen. Geregelt ist dies im Paragrafen 326 Strafgesetzbuch und gilt nicht nur für Asbest, sondern auch für andere Schadstoffe.
Fazit zu Asbest Deckenplatten
Deckenplatten aus Asbest sind vornehmlich in alten Bürogebäuden und Plattenbauten zu finden. Vor allem in den östlichen Ländern wurden viele asbesthaltige Produkte (beispielsweise Fensterbänke, Trennwände oder sogar Dachziegel) verbaut, da das Mineral vergleichsweise günstig war.
Aufgrund seiner gesundheitsgefährdenden Eigenschaften gilt die Einfuhr und Einbau von belasteten Produkten seit 2005 innerhalb der EU als verboten. Die Sanierung darf weiterhin nur von einem zertifizierten Fachunternehmen, die die nötigen Kenntnisse besitzen, durchgeführt werden. Bei Zuwiderhandlungen kann es zu empfindlichen Strafen kommen.
FAQs zu Asbest Deckenplatten
Welche Deckenplatten enthalten Asbest?
Deckenplatten in Gebäuden aus den 1960er bis 1990er-Jahren können Asbest enthalten.
Wie erkenne ich, ob meine Deckenplatten Asbest enthalten?
Eine asbesthaltige Deckenplatte erkennt man an der rauen Oberfläche, wobei die Struktur unter Umständen an Bruchkanten zu sehen ist. Weiterhin besteht die Gefahr, dass als Füllung Kartonasbest verbaut wurde.
Ist eine asbesthaltige Decke gefährlich?
Asbesthaltige Decken sind simultan zu anderen Asbestprodukten nicht unbedingt gefährlich. Erst wenn die Deckenplatten Risse aufweisen, besteht die Gefahr, dass Fasern austreten.
Darf ich Asbest-Deckenplatten selbst entfernen?
Wie auch bei anderen asbesthaltigen Produkten darf nur eine taugliche Person (oder Unternehmen, mit dem Sachkundenachweis TRGS 519 asbesthaltige Deckenplatten entfernen.
Was kostet die Entsorgung von Asbest-Deckenplatten?
Die Kosten variieren je nach Aufwand. Im Schnitt muss mit Entsorgungskosten ab 100 Euro pro Tonne zuzüglich Personal-, Anfahrts- und Materialkosten gerechnet werden.