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Schlüsselpunkte:

Einsatzbereiche: Wand- und Deckenputze, Spachtelmassen, Spritzputz (bis ca. 1993).

Gefahr: Beim Abschlagen, Schleifen oder Bohren werden Asbestfasern freigesetzt.

Erkennung: Visuell schwer erkennbar – Laboranalyse erforderlich.

Entsorgung: Fachgerechte Entfernung durch Spezialfirmen mit Schutzmaßnahmen.

Tipp: Vor Renovierungen in Altbauten immer eine Materialprobe testen lassen!

Asbesthaltiger Putz wurde bis in die 1980er Jahre verwendet, vor allem in Altbauten, Industriegebäuden und öffentlichen Einrichtungen. Die Asbestfasern sind oft fest im Putz gebunden, können aber durch Schleifen, Bohren oder Abbrucharbeiten freigesetzt werden. Besonders problematisch sind Spritzasbest oder Spachtelmassen, die bei Sanierungen leicht zerfallen. Eine sichere Erkennung ist nur durch eine Laboranalyse möglich. Falls Verdacht besteht, sollte der Putz nicht bearbeitet, sondern von einer Fachfirma wie Obolus geprüft und entsorgt werden.

Warum wurde Asbest in Putz verwendet?

Asbest kam um das Jahr 1950 auf. Bis in die 1990er Jahre  war es ein beliebter Baustoff. Das liegt an den vielen praktischen Eigenschaften. Asbest ist hitzebeständig, elastisch und sehr langlebig. Besonders in den 1950er bis 1980er Jahren wurde es vielen Bauprodukten beigemischt. Ein Asbest-Dach oder eine Asbest-Dämmung oder auch Asbest im Putz waren selbstverständlich.

Die Vorteile von asbesthaltigem Putz waren:

Heute weiß man jedoch, dass Asbest im Putz eine ernste Gefahr für die Gesundheit darstellt.

Risiken für die Gesundheit: Warum Asbest im Putz so problematisch ist

Solange asbesthaltiger Putz unbeschädigt ist, besteht oft kein direktes Gesundheitsrisiko. Problematisch wird es jedoch, wenn:

  • Der Putz mechanisch bearbeitet wird, also abgeklopft, abgeschliffen oder herausgestemmt wird
  • Renovierungs- oder Abbrucharbeiten durchgeführt werden
  • Der Putz Risse bekommt und Fasern freisetzt

Warum sind Asbestfasern gefährlich?

Die Fasern sind mikroskopisch klein und mit dem Auge gar nicht zu erkennen. Aufgrund der winzigen Größe gelangen sie tief in die Lunge. Dort können sie nicht mehr abgebaut werden. Das kann zu schweren Erkrankungen führen:

  • Asbestose (Narbenbildung in der Lunge)
  • Lungenkrebs
  • Mesotheliom (Krebs des Bauch- oder Rippenfells)

Daher ist es entscheidend, Asbest im Putz zu erkennen und den Asbest fachgerecht zu entfernen.

In welchen Gebäuden kann asbesthaltiger Putz vorkommen?

Ein wichtiger Faktor zum Erkennen von Asbest im Putz ist das Baujahr des Gebäudes. Die Wahrscheinlichkeit, Asbest im Putz zu finden, ist hoch bei:

  • Altbauten von 1950 bis 1993. Besonders betroffen sind Mehrfamilienhäuser, Gewerbebauten und öffentliche Gebäude.
  • Sanierte Gebäude mit altem Unterputz. Auch wenn neuer Oberputz aufgetragen wurde, kann darunter noch asbesthaltiger Putz verborgen sein.
  • Industriebauten, Werkstätten, Lagerhallen. Hier wurde Asbest besonders häufig für Brandschutz und Isolierung verwendet.

Tipp: Um sicherzugehen, sollte ein Fachlabor eine Asbestanalyse durchführen.

So erkennen Sie Asbest im Putz: Optische Merkmale und Tests

Viele Betroffene fragen sich: Was ist Asbest und wie kann ich es im Putz erkennen? Es gibt einige optische Merkmale von asbesthaltigem Putz:

  • Oft graue oder beige Farbe
  • Faserige Struktur, ähnlich wie Zementputz
  • Wurde häufig zusammen mit Asbest Dämmung oder Eternitplatten verbaut

Ohne Labortest lässt sich Asbest im Putz nicht sicher erkennen. Wer Gewissheit will, sollte eine Materialprobe entnehmen lassen – allerdings nur durch eine Fachfirma. Denn bereits bei der Probenentnahme werden die gefährlichen Fasern freigesetzt. Schon kleine Mengen können in der Lunge schwere Schäden anrichten.

Verdacht auf Asbest im Putz – was ist zu tun?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Putz Asbest enthält, sollten Sie Ruhe bewahren. Entfernen oder beschädigen Sie den Putz nicht selbst. Führen Sie auch keine Tests in Eigenregie durch. So gehen Sie stattdessen am besten vor:

  • Sicheren Sie den Raum und betreten ihn nicht
  • Beauftragen Sie eine Fachfirma wie Obolus für eine Materialanalyse, um Asbest zu erkennen
  • Stoppen Sie die Arbeiten vorübergehend, bis Ihnen das Ergebnis vorliegt
  • Führen Sie auf keinen Fall Bohr-, Schleif- oder Abrissarbeiten durch

Gesetzliche Vorschriften: Was ist bei der Sanierung zu beachten?

In Deutschland unterliegt Asbest der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und den Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 519). Die wichtigsten Vorschriften lauten:

  • Asbest – egal ob Asbest Dämmung oder im Putz – darf nicht selbst entfernt oder bearbeitet werden (Schleifen, Fräsen, Bohren sind verboten!)
  • Nur zertifizierte Fachbetriebe dürfen Sanierungen durchführen
  • Beim Arbeiten mit Asbest ist persönliche Schutzausrüstung zu tragen
  • Asbesthaltiger Putz muss luftdicht verpackt und auf speziellen Deponien entsorgt werden

Eigenleistung oder Fachfirma: Wer darf Asbest im Putz entfernen?

Der Gesetzgeber sieht vor, dass für das Entfernen von Asbest ein Sachkundenachweis nötig ist. Daher dürfen nur zertifizierte Fachfirmen eine Asbest-Dämmung oder Asbestputz entfernen. Zudem muss das Vorhaben von der örtlichen Behörde genehmigt werden.

Die Kosten für eine Fachfirma

Die Kosten für eine Fachfirma setzen sich zusammen aus:

  • Asbest-Analyse (Labortest): 150–500 Euro
  • Entfernung des Putzes: 40–100 Euro pro m²
  • Entsorgung von Asbest Dämmung und Putz auf einer zugelassenen Deponie: 100 bis 300 Euro pro Tonne

Auch wenn die Kosten für eine Fachfirma wie Obolus auf den ersten Blick hoch erscheinen: Es schützt Ihre Gesundheit. Nur eine Fachfirma kann garantieren, dass die Arbeiten sicher durchgeführt werden und beim Asbest entsorgen keine Fasern in die Umwelt gelangen.

Sicherheit geht vor: Schutzmaßnahmen bei der Entfernung

Fachfirmen nutzen spezielle Schutzmaßnahmen, um Asbestfasern nicht in die Raumluft gelangen zu lassen. Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen beim Asbest entsorgen gehören:

  • Einhausung der Baustelle
  • Unterdruckmaschinen und Absaugsysteme
  • Spezielle Schutzanzüge, Handschuhe und Atemschutzmasken (FFP3)
  • Feuchte Entfernungsmethoden, um Staub zu minimieren
  • Sichere Verpackung in luftdichte und gekennzeichnete Big-Bags zur Entsorgung

Asbesthaltigen Putz richtig entsorgen: Regeln und Deponien

Asbest darf nicht in den normalen Bauschutt oder Hausmüll. Nur zugelassene Deponien können Asbest entsorgen. Der Ablauf der Entsorgung sieht so aus:

  • Putzreste luftdicht in spezielle Big-Bags verpacken und als „Asbesthaltiger Abfall“ kennzeichnen
  • Transport durch ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen
  • Entsorgung auf einer zugelassenen Deponie

Wer sich nicht an diese Vorschriften hält, riskiert hohe Strafen.

Mit welchen Kosten muss man bei der Entsorgung rechnen?

Beim Asbest entsorgen fallen folgende Kosten an:

  • Asbest-Analyse: 150–500 €
  • Entfernung und Verpackung: 40–100 €/m²
  • Entsorgung auf Deponie: 200–400 € pro Tonne
  • Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus: 5.000–20.000 €

Unsachgemäße Entsorgung: Strafen und gesundheitliche Folgen

Die illegale Entsorgung oder unsachgemäße Entfernung von Asbest kann teuer werden.

Mögliche Strafen:

  • Bußgelder bis zu 100.000 €
  • Strafrechtliche Konsequenzen bei Gefährdung anderer Personen
  • Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren
  • Schadenersatz gegenüber Anwohnern oder Arbeitern

Besonders gefährlich: Wird asbesthaltiger Putz unsachgemäß entfernt, können Fasern freigesetzt werden – diese bleiben Jahrzehntelang in der Luft und im Staub enthalten.

Fazit zu Asbest im Putz

Die Wahrscheinlichkeit, Asbest im Putz zu finden, ist bei Gebäuden aus den Jahren 1950–1993 hoch. Asbest im Putz erkennen ist aber nur durch Fachleute und Labortests möglich. Die Entfernung darf nur von Fachfirmen durchgeführt werden. Die Entfernung in Eigenleistung ist verboten. Asbest entsorgen muss streng nach gesetzlichen Vorgaben erfolgen. Bei unsachgemäßer Entsorgung drohen hohe Strafen.

FAQs zu Asbest im Putz

Wie erkenne ich Asbest im Putz?

Der sichere Nachweis ist nur durch eine Analyse im Labor möglich.

Ist Asbest im Putz gefährlich?

Solange Asbest fest gebunden ist, besteht keine Gefahr. Werden die Fasern jedoch freigesetzt, können sie in die Lunge gelangen und dort schwere Krankheiten auslösen.

Darf ich asbesthaltigen Putz selbst entfernen?

Nein, dafür muss immer eine zugelassene Fachfirma, wie Obolus, beauftragt werden.

Wie wird Asbest im Putz sicher entsorgt?

Nach der Entfernung wird der Putz in luftdichte Big-Bags verpackt, gekennzeichnet und zu einer zugelassenen Deponie gebracht.

Was kostet die Entsorgung von asbesthaltigem Putz?

Das ist abhängig von der Menge und der Komplexität. 

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