Eigenschaften: Feine, nadelförmige Fasern, die sich in der Lunge festsetzen.
Hauptgefahr: Werden beim Bearbeiten von Asbest freigesetzt und eingeatmet.
Erkrankungen: Asbestose, Lungenkrebs, Mesotheliom (oft erst nach Jahrzehnten sichtbar).
Erkennung: Fasern sind mit bloßem Auge nicht sichtbar – Material- oder Luftanalysen erforderlich.
Tipp: Verdächtige Materialien nicht berühren – Fachfirma für Tests und Entsorgung beauftragen!
Asbestfasern sind mikroskopisch kleine, nadelförmige Partikel, die aus asbesthaltigen Baustoffen freigesetzt werden. Sie sind so fein, dass sie tief in die Lunge gelangen und dort nicht mehr abgebaut werden können. Die größte Gefahr besteht beim Bohren, Schleifen oder Brechen von Asbestmaterialien. Langfristiges Einatmen kann schwere Krankheiten wie Asbestose, Lungenkrebs oder das Mesotheliom verursachen. Asbestfasern sind unsichtbar, weshalb nur eine Luftmessung oder Materialanalyse Sicherheit gibt.
Was sind Asbestfasern und wie entstehen sie?
Asbest war bereits in der Antike bekannt. In den darauffolgenden Epochen ging das Wissen um die mineralischen Fasern verloren und erst im 19. Jahrhunderten wieder entdeckt. Historisch war Asbest unter den Begriffen Bergflachs, Amiant oder Baumwollstein bekannt. Das natürlich vorkommende Mineral wird in Minen abgebaut und im Anschluss in Mahlwerken gebrochen, ausgesiebt und getrennt.
Die so freigelegten Asbestadern können im Anschluss mit Baumwoll- oder Chemiefasern verwoben oder aber mit Asbestzement vermischt werden. In vielen älteren Häusern (zwischen 1900 und 1990) kann Asbest als Dämmstoff, Dachziegeln oder in Trennwänden verbaut sein.
Innerhalb der Europäischen Union darf Asbest seit 2005 nicht mehr eingesetzt werden.
Warum sind Asbestfasern so gefährlich für die Gesundheit?
Obwohl auch eine Reihe von Vorteilen besitzt, sind die Nachteile deutlich schwerwiegender. Die kleinen Fasern können ungeschützt eingeatmet werden und dort zu Lungenerkrankungen bis hin zur Asbestose führen. Weiterhin gilt Asbest als krebserregend, sodass sich Tumore bilden können.
Wie gelangen Asbestfasern in die Luft und in den Körper?
Das natürliche Mineral wird in Minen gebrochen und kann bereits dort unbeabsichtigt freigesetzt werden. Viele Bergbauarbeiter der dritten Welt erkranken aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen an Asbestose. Durch Beschädigungen lassen sich Asbestfasern ebenfalls freilegen. Daher ist es wichtig, die folgenden Maßnahmen zu unterlassen:
- Biegen und Brechen von Asbestplatten beim Rückbau.
- Schleifen, Bohren oder Sägen von Asbest.
- Reißen und Rupfen vom asbesthaltigen Dämmmaterial.
Der Asbestrückbau sollte von einem Fachunternehmen, wie der Obolus-Group durchgeführt werden, um unnötige Belastungen zu vermeiden. Eine eigenverantwortliche Beseitigung ist nur dann gestattet, wenn ein Nachweis über den erfolgreichen Sachkundenachweis TRGS 519 erbracht wurde.
Typische Quellen für Asbestfasern in Gebäuden und der Umwelt
Asbest war in früheren Zeiten aufgrund seiner positiven Eigenschaften sehr beliebt. Genutzt wurden die Fasern unter anderem in folgenden Produkten:
- Feuerfester Dämmstoff und als Zwischenlage bei Holzöfen oder Abzweigdosen.
- Als Korrosionsschutz bei tragenden Stahlteilen (Spritzasbest).
- Als Trägermaterial in Dachziegeln oder Zementfaserplatten.
Sollte Asbest im Außenbereich eingesetzt werden (beispielsweise als Balkonsichtschutz), können die Fasern durch Verwitterung freigesetzt werden.
Symptome und Langzeitfolgen durch Asbestexposition
Die Folgen von Asbest machen sich erst über einen langen Zeitraum hinweg bemerkbar, wobei die Dauer und Konzentration der Asbestfasern in solchen Fällen von Bedeutung ist. Als erste Symptome zeigen sich Atembeschwerden sowie Bauchschmerzen. Wird das Einatmen von Asbest nicht rechtzeitig erkannt, kann es auch zu schwerwiegenden Lungenerkrankungen bis hin zum Lungenkrebs kommen. In solchen Fällen wird von einer Asbestose gesprochen. Laut diversen Studien leben erkrankte Personen im Schnitt 1 bis 1,5 Jahre nach Diagnose.
Wie kann man feststellen, ob Asbestfasern in der Umgebung vorhanden sind?
Als ersten Anhaltspunkt von Asbest ist die zeitliche Einordnung des Hauses interessant. Die Blütezeit von Asbest war in den 1960er bis 1990er-Jahren. Weiterhin haben Asbestplatten eine graue bis grau-grüne (beziehungsweise auch grau-blau oder grau-braun) faserige Struktur.
Darüber hinaus gibt es diverse Material- und Raumlufttests (Preisbereich zwischen 35 und 150 Euro), mit denen sich feststellen lässt, ob Asbest vorliegt – in der Regel liegt 1 bis 2 Wochen ein Ergebnis vor. Alternativ dazu können Fachunternehmen, wie die Obolus-Group Untersuchungen und Tests durchführen.
Schutzmaßnahmen für den Alltag: So vermeiden Sie Asbestexposition
Um eine Asbestexposition zu vermeiden, sind mehrere Schutzmaßnahmen essenziell. Dazu gehört neben einem bewussten Umgang mit Asbest (bewusste Beschädigungen vermeiden) auch das Tragen von Schutzkleidung, wie einer passgenauen Schutzmaske und Schutzanzügen.
Arbeiten mit Asbest: Welche Schutzkleidung und Ausrüstung ist nötig?
Das Tragen von Schutzkleidung ist im Umgang mit Asbest unerlässlich. Passende Einweg-Schutzanzüge der Klasse 3 (Typ 5/6) gehören dabei ebenso zum Umfang, wie das Tragen einer FFP3-Schutzmaske. Weiterhin sollten Schutzhandschuhe sowie Überschuhe angezogen werden. In besonders kontaminierten Regionen sind Schutzbrillen oder bei Bedarf Vollmasken ratsam.
Luftreinigung und sichere Sanierung bei Asbestbelastung
Eine ordnungsgemäße Sanierung von Asbest erfolgt unter Luftabzug und optional mit Luftreinigungsgeräten. Weiterhin ist es wichtig, sorgfältig und gewissenhaft zu arbeiten. Daher sollten Asbestplatten nicht gebrochen werden und Dämmmaterial ist nur in voller Montur zu entfernen. In diesen Zusammenhang ist der Einsatz von Big-Bags unerlässlich, damit die feinen Fasern nicht in die Umwelt gelangen.
Im Vergleich mit herkömmlichen Plastiksäcken, bestehen Big Bags aus reißfestem Polypropylen und verstärktem Boden. Im Inneren befindet sich eine spezielle Beschichtung, wobei der Beutel durch ein Band verschlossen wird.
Gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte für Asbestfasern
Es gibt eine Vielzahl an nationalen und internationalen Regelungen, die den Umgang mit Asbest regeln. Innerhalb der EU ist die Richtlinie 2009/148/EG bedeutsam, die den Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung von Asbest regeln soll. Als Grenzwerte laut der Norm gilt, dass der Arbeitgeber sicherstellen muss, das die Mitarbeitenden in der Luft nicht mehr als 0,1 Fasern pro Kubikzentimetern ausgesetzt sind, wobei die maximale Arbeitszeit in einer solchen Umgebung 8 Stunden beträgt (Artikel 8).
Sollte es zu einer Überschreitung der Grenzwerte kommen, so muss die Luft erneut gereinigt werden. Darüber hinaus gibt es noch weitere Verordnungen (siehe GHS sowie REACH-Verordnung). Bei einer Asbestsanierung spielen allerdings auch die Technischen Regeln für Gefahrstoffe, wie die TRGS 519. Diese Regeln werden fortlaufend aktualisiert.
Was tun bei Verdacht auf Asbestfasern in der Wohnung oder am Arbeitsplatz?
Bei einem Verdacht auf Asbestfasern in der Wohnung oder am Arbeitsplatz muss der Ausbau oder die Entkernung sofort gestoppt werden. Im Anschluss ist von einem Sachverständigen zu prüfen, inwieweit und in welchen Umfang eine Asbestgefährdung vorliegt.
Da Laien eine Asbestsanierung verboten ist, ist es ratsam diesen Arbeitsschritt von einem Fachunternehmen durchführen zu lassen. Ein Kombipaket bietet unter anderem die Obolus-Group an. Auf Wunsch nehmen die Experten eine Analyse und im Anschluss auch den kompletten Rückbau vor.
Fazit
Asbest hatte seine Hochzeit in den 1960er bis 1990er-Jahren. Die Gründe dafür sind gefunden. So gelten die Fasern als chemisch beständig und selbst Hitze kann diesen nicht anhaben (ein Grund, warum sie in den 1930er-Jahren in Feuerwehrkleidung genutzt wurde). Im Verbund mit anderen Materialien sind Fasern zugfest und bieten gute Dämmeigenschaften.
Aufgrund der krebserregenden Eigenschaften darf Asbest innerhalb der EU seit 2005 nicht mehr eingesetzt werden. Bei einer Sanierung ist daher darauf zu achten, dass kein Asbest freigesetzt wird. Entsprechend ist ein Rückbau nur von fachkundigem Personal, wie der Obolus-Group, durchzuführen. Bereits bei ersten Anzeichen von Asbest sind die Experten zu kontaktieren.
FAQs zu Asbestfasern
Wie gefährlich sind Asbestfasern?
Da Asbestfasern mikroskopisch klein sind, können diese beim Einatmen in die Lunge gelangen. Dort verursachen sie unter anderem Tumore und Entzündungen.
Kann man Asbestfasern in der Luft sehen?
Für das menschliche Auge sind Asbestfasern unsichtbar. Die Größe einer Asbestfaser wird in einem Tausendstel Millimeter gemessen.
Wie kann ich mich vor Asbestfasern schützen?
Für den Hausgebrauch ist der wichtigste Schritt das Tragen einer FFP3-Atemschutzmaske. Erst bei einer sehr großen Asbestbelastung ist eine isolierende Vollmaske Pflicht. Weiterhin sollte Asbest nicht angefasst werden.
Wie lange dauert es, bis Asbest krank macht?
Asbest kann auch noch Jahre später krank machen, wodurch es wichtig ist, sich beim Rückbau effektiv zu schützen.
Was tun, wenn ich Asbestfasern eingeatmet habe?
Falls der Verdacht besteht Asbest eingeatmet zu haben, ist es wichtig den Hausarzt und im gewerblichen Umfeld auch die Berufsgenossenschaft zu konsultieren. Aktuell gibt es noch keine Behandlungsmöglichkeit, sodass vorbeugende Maßnahmen unabdingbar sind.