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Schlüsselpunkte:

Asbest im Fensterkitt war in älteren Gebäuden bis zu den 1990er Jahren üblich

Asbesthaltiger Fensterkitt wird wegen seiner Hitzebeständigkeit und Flexibilität verwendet

Eine Asbestuntersuchung durch einen Fachbetrieb ist notwendig, um sicherzustellen, ob Asbest im Fensterkitt enthalten ist

Asbestfasern beim Entfernen oder Bearbeiten des Fensterkitts freisetzen – nicht selbst entfernen

Asbest muss sicher von einem zertifizierten Fachbetrieb entfernt und entsorgt werden

Früher wurde Asbest oft in Fensterkitt verwendet, da es hitzebeständig und flexibel war. Asbesthaltiger Fensterkitt kann in alten Fenstern oder Bauwerken, die vor den 1990er Jahren gebaut wurden, zu finden sein. Asbest wurde im Fensterkitt genutzt, um Dichtungen zwischen Fensterrahmen und Glas zu verbessern. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Fensterkitt Asbest enthält, sollten Sie dies von einem Fachbetrieb untersuchen lassen, da das Freisetzen von Asbestfasern beim Bearbeiten oder Entfernen des Kitts gesundheitsschädlich sein kann. 

Eine Asbestanalyse kann durch Probenentnahme und Laboruntersuchung sicherstellen, ob der Kitt Asbest enthält. Wenn Asbest festgestellt wird, muss der Fensterkitt von einem zertifizierten Fachbetrieb entfernt und sicher entsorgt werden.

Was ist Asbest im Fensterkitt?

Fensterkitt, der bis in die frühen 1990er Jahre verarbeitet wurde, enthält häufig Asbest. Experten gehen davon aus, dass bei Fensterkitt zu dieser Zeit in 50 bis 70 % der Fälle Asbest als Zuschlagstoff beigemischt wurde. Das war Usus, da Asbest aufgrund seiner Materialeigenschaften viele Vorteile mit sich brachte. Asbest ist beständig gegenüber Hitze, langlebig und verbessert die Elastizität.

Vor allem an alten Fenstern aus Holz oder Metall wurde asbesthaltiger Kitt oft zum Abdichten oder als Verbindungsmaterial verwendet. Ähnlich wie bei Asbestputz, Asbestklebern oder Sauerkrautplatten mit Asbest blieb der Einsatz meist unerkannt.

Doch noch heute drohen bei einer Renovierung oder Sanierung dramatische Folgen für die Gesundheit, wenn Asbest bearbeitet wird. Denn Asbest ist ein Gefahrstoff und darf daher nur von einer Fachfirma entsorgt werden.

Wie kann man Asbest im Fensterkitt erkennen?

Sie haben alte Fenster zuhause und fragen sich nun „Wie sieht Asbest aus?“ Leider gibt es auf diese Frage keine klare Antwort. Eine Sichtprüfung reicht nicht aus, um Asbest zu erkennen. Selbst Experten können nur einen Verdacht äußern. Die folgenden Hinweise können jedoch auf Asbest hindeuten:

  • Das Gebäude wurde vor 1990 errichtet
  • Die Fenster wurden vor dem Jahr 1990 eingebaut oder erneuert
  • Am Fensterkitt zeigt sich eine brüchige oder spröde Textur
  • Asbesthaltiger Fensterkitt ist oft grau bis hellbraun
  • Eine Kennzeichnung („asbestfrei“ o. ä.) fehlt

Eine sichere Bestimmung von Asbest ist nur durch einen Asbest-Test im Labor möglich. Das gilt für den Fensterkitt ebenso wie für Eternitplatten mit Asbest, Asbestwolle als Asbestdämmung oder Asbest Leichtbauplatten.

Achtung: Eine eigenständige Probenentnahme ist gefährlich und kann unter Umständen sogar strafbar sein.

Wann besteht Gefahr durch asbesthaltigen Fensterkitt?

Solange der Fensterkitt unbeschädigt ist, besteht meist nur ein geringes Risiko. In diesem Fall ist der Asbestkitt fest gebunden und es werden keine Fasern in die Umwelt freigesetzt. Gefährlich wird es aber in den folgenden Fällen:

  • Beim Abschaben, Schleifen oder Fräsen des Fensterkitts
  • Beim Ausbau alter Fenster
  • Bei allen Abbrucharbeiten ohne Schutzmaßnahmen

Durch die mechanische Beschädigung können feine Asbestfasern freigesetzt werden. Die Fasern sind so klein, dass sie für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Sie können jedoch über Stunden und Tage in der Luft bleiben. Asbestfasern sind nachweislich hochgradig krebserregend.

Einmal eingeatmet, setzen sich die Fasern in der Lunge fest und können dort schwere Krankheiten, wie Lungenkrebs oder Asbestose verursachen. Die Folgen zeigen sich nicht unmittelbar, sondern meist erst Jahre oder Jahrzehnte später.

Deshalb ist bei allen Arbeiten mit Asbest der Einsatz von Schutzkleidung und Absaugtechnik unerlässlich. Ohne diese Maßnahmen ist eine Asbestsanierung nicht erlaubt.

Wie kann Asbest im Fensterkitt sicher nachgewiesen werden?

Auch Experten können nur eine Vermutung über Asbest im Fensterkitt äußern. Klarheit bringt nur eine fachgerechte Analyse im Labor. Dafür entnimmt ein geschulter Fachbetrieb wie Obolus eine kleine Probe des Fensterkitts. Bereits die Probennahme muss unter Einhaltung strenger Schutzmaßnahmen erfolgen.

Eine Fachfirma wie Obolus kennt alle gesetzlichen Vorgaben. Die Mitarbeiter tragen Schutzkleidung und arbeiten mit Spezialwerkzeug. Damit wird die Freisetzung von Fasern auf ein Minimum reduziert.

Die Probe wird luftdicht in PE-Folie verpackt und zur mikroskopischen Untersuchung ins Labor geschickt.

Analyseverfahren wie die Rasterelektronenmikroskopie (REM) ermöglichen den sicheren Nachweis selbst feinster Asbestfasern. Wenn das Ergebnis vorliegt, können Maßnahmen, wie eine professionelle Asbestsanierung, geplant werden.

Was tun bei Verdacht auf asbesthaltigen Fensterkitt?

Wenn sie auch nur den geringsten Verdacht auf Asbest in Ihrem Fensterkitt haben, sollten Sie sich sofort an eine Fachfirma wenden. Verzichten Sie auf weitere Arbeiten im Bereich der Fenster. Möglicherweise wurde auch eine Fensterbank mit Asbest verbaut. Schon kleine mechanische Arbeiten können die gefährlichen Fasern freisetzen und zum Risiko für Ihre Gesundheit werden.

Beachten Sie daher die folgenden Hinweise:

  • Verzichten Sie auf Arbeiten wie schleifen, sägen, bohren oder stemmen
  • Meiden Sie den Bereich und sperren ihn ab
  • Verzichten Sie auf Reinigungsarbeiten, v.a. auf den Staubsauger
  • Achten Sie darauf, dass weder Kinder noch Tiere Zugang zum betroffenen Bereich haben
  • Machen Sie Fotos

Wenden Sie sich dann schnellstmöglich an eine Fachfirma wie Obolus. Die Mitarbeiter verfügen über den entsprechenden Sachkundenachweis nach TRGS 519. Sie führen die Entnahme der Probe unter Einhaltung aller geltenden Schutzmaßnahmen durch und dokumentieren den Vorgang.

Ein wichtiger Hinweis: Die unsachgemäße Bearbeitung oder Entsorgung asbesthaltiger Materialien – egal ob Fensterkitt, Asbestputz, Asbestwolle oder Asbest Leichtbauplatten ist gesetzlich verboten. Es drohen hohe Bußgelder oder sogar Freiheitsstrafen im Gefängnis.

Wie erfolgt die sichere Entfernung und Entsorgung?

Eine Asbestsanierung darf nur durch eine zertifizierte Fachfirma mit Sachkundenachweis gemäß TRGS 519 erfolgen. Dabei sind strenge Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten:

  • Es ist auf eine staubarme Entfernung durch Abtragung unter Luftabsaugung zu achten.
  • Der Einsatz von Schutzkleidung und Atemschutzmasken ist verpflichtend.
  • Der Arbeitsbereich muss abgeschottet werden, um eine Kontamination der Umwelt zu vermeiden
  • Alle asbesthaltigen Abfälle (Asbestwolle, Asbestplatten etc.) müssen in dichte Spezialbehälter oder Säcke verpackt werden.
  • Die Entsorgung erfolgt als Sondermüll auf einer Spezialdeponie

Fazit zu Fensterkitt mit Asbest

Asbest im Fensterkitt ist auch heute noch eine versteckte Gefahr in Altbauten. Asbesthaltiger Fensterkitt wird oft übersehen, ist aber keineswegs harmlos. Besonders bei Altbauten mit Baujahr vor 1990 ist Vorsicht geboten. Zu dieser Zeit wurden in 50 bis 70 % der Fenster asbesthaltiger Kitt verarbeitet. Eine sichere Einschätzung und fachgerechte Entsorgung ist nur durch zertifiziertes Fachpersonal möglich. Obolus übernimmt für Sie die Analyse, Asbestsanierung und rechtssichere Entsorgung.

FAQs zu Fensterkitt mit Asbest

Wie erkenne ich, ob mein Fensterkitt Asbest enthält?
Mögliche Hinweise auf Asbest sind ein Baujahr vor 1990 sowie eine brüchige und graue Struktur. Eine Laboranalyse ist jedoch für den Nachweis unumgänglich.

Kann ich Asbest im Fensterkitt selbst testen?
Nein, das ist nicht ratsam. Eigenproben sind gesundheitlich riskant und rechtlich nicht zulässig. Denn dafür ist ein Sachkundenachweis gemäß TRGS 519 nötig. Lassen Sie die Untersuchung von zertifizierten Fachkräften wie Obolus durchführen.

Was passiert, wenn Asbest im Fensterkitt gefunden wird?
Dann sollte die Asbestentfernung durch ein Fachunternehmen erfolgen. Nur so kann eine sichere Entsorgung als Sondermüll gemäß Vorschrift sichergestellt werden.

Wie wird Asbest im Fensterkitt entfernt?
Mittels staubarmer Technik unter Einhaltung der gesetzlichen Schutzmaßnahmen. Anschließend wird das Material luftdicht verpackt, gekennzeichnet und auf einer Spezialdeponie entsorgt.

Ist es gefährlich, Fensterkitt mit Asbest zu bearbeiten?
Ja. Beim Schleifen, Sägen oder Erwärmen können die gefährlichen krebserregende Fasern freigesetzt werden. Daher gilt: Niemals selbst Hand anlegen. Lassen Sie Profis ran!

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