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Schlüsselpunkte:

In der Theorie lässt sich Gipskarton problemlos recyceln

ank moderner Verfahren können heutzutage sogar verschmutzter und nicht sortenreiner Gips sowie Gipsfaserplatten recycelt werden

Je nach Menge und Art kann Rigips nicht einfach über den Hausmüll entsorgt werden!

Je nach Menge und Art kann Rigips nicht einfach über den Hausmüll entsorgt werden. Stattdessen müssen vor allem große Mengen und nicht sortenreine Materialien speziell entsorgt werden. Möglich ist das über lokale Deponien, den Wertstoffhof, über Container oder spezialisierte Firmen. Die Kosten variieren je nach Menge und Entsorgungsart.

Rigips entsorgen

Bei der Entsorgung von Rigips kommt es vor allem auf die Menge und die Baustoffe an:

  • unbelastete und saubere Rigipsreste können zumindest in sehr geringen Mengen über den Restmüll entsorgt werden
  • bei größeren Mengen sollte ein spezieller Container für Gipsabfälle bestellt werden
  • damit die Entsorgungskosten geringer ausfallen, empfiehlt es sich, Rigips vorher von den anderen Baustoffen zu trennen

Fachgerechte Rigipsentsorgung

Wer Rigipsabfälle besitzt, kann diese je nach Angebot der Kommune zum Wertstoffhof beziehungsweise zum Recyclinghof bringen. Alternativ ist eine Bestellung eines Containers möglich. Als dritte Optionen können Bauherren Firmen beauftragen, die sich auf das Recycling und die Entsorgung von Rigips spezialisiert haben.

Tipp: Um zusätzliche Entsorgungskosten zu vermeiden, sollte vor der Beauftragung eines Unternehmens geprüft werden, ob die Rigipsplatten frei von Schadstoffen sind.

Rigips & Gipskarton – was ist das eigentlich?

Eigentlich ist Rigips kein Material, sondern ein Markenname. Dieser hat sich umgangssprachlich aber derart festgesetzt, dass mit Rigips in der Regel Gipskarton gemeint ist. Dabei handelt es sich um einen Gipskern, der beidseitig mit Karton ummantelt ist. Laut Statista wurden allein 2021 und nur in Deutschland um die 249 Millionen Quadratmeter Gipskartonplatten produziert, sodass auch die Entsorgung ein wichtiges Thema ist.

Spezielle Entsorgung für Rigipsplatten

Gips und Karton sind zwar jeweils einzeln betrachtet natürliche Stoffe, aber dennoch lassen sie sich nicht ganz so einfach entsorgen. Nur selten werden die Stoffe sortenrein entsorgt. Im Gipskarton können Metallprofile, Nägel oder auch Dübel zurückbleiben – beim Rigips sind Dämmstoffe, Klebereste, künstliche Mineralfasern oder Imprägnierungen problematisch. Es ist daher nötig, dass Rigips zuerst auf speziellen Deponien gelagert wird, ehe die Materialien später bewusst endgelagert oder aufgearbeitet werden können.

Gesetzeslage bei Rigips

Grundlage für die Entsorgung ist die sogenannte Abfallrahmenrichtlinie (Richtline 2008/98/EG). Auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (vor allem § 6) regelt die Abfallvermeidung, das Recycling, sonstige Verwertungen, Abfallbeseitigung sowie die Vorbereitung zur Wiederverwendung.

Vorsicht bei Schadstoffen im Rigips

In der Regel ist nicht Gips das Problem bei der Entsorgung, sondern die Stoffe, mit denen Gips behandelt wurde. Ist Rigips mit Schadstoffen belastet, muss dieser als Sonderfall behandelt und entsorgt werden.

Kosten für Rigips-Entsorgung

Wer Rigips entsorgen und die Wertstoffhof-Kosten hierfür kalkulieren möchte, muss sich zuerst bei der zuständigen Gemeinde informieren. Die Rigips-Entsorgungskosten können zum Beispiel bei 120 Euro pro Tonne liegen. Bei einem Container kommt es unter anderem auf die Größe und die Mietdauer an. Ein Container mit drei Kubikmeter kann zum Beispiel ungefähr 250 bis 350 Euro kosten, je nachdem, ob es sich um sortenreines oder gemischtes Material handelt.

Rigips recyceln – ist das möglich?

In der Theorie lässt sich Gipskarton problemlos recyceln. Hierfür müssen Papier- und Kartonreste entfernt und der Gips (beziehungsweise deren Reste) danach mehrfach gesiebt werden. Das Ziel ist es, so sauberen Gips wie bei der ersten Nutzung zu produzieren. Dank moderner Verfahren können heutzutage sogar verschmutzter und nicht sortenreiner Gips sowie Gipsfaserplatten recycelt werden.

Rigips-Entsorgung vom Fachmann

Wenn ein Entsorgungsunternehmen beauftragt wird, kann das in zwei Varianten erfolgen. Entweder wird ein eigener Container bestellt, der dann geliefert und selbstständig befüllt werden muss. Nach der Befüllung wird der Container wieder abgeholt und eine Pauschale oder ein Kilopreis bezahlt. Alternativ kann auch ein speziealisiertes Unternehmen beauftragt werden, das sich eigenständig um den gesamten Ablauf (Entgegennahme, Sortierung, Transport) kümmert. Um ein passendes Unternehmen zu finden, können Beauftrager beispielsweise im Internet nach “Rigips entsorgen in der Nähe” suchen.

FAQs

Wer entsorgt Rigips?

Bauherren können Rigips zumindest in kleinen Mengen über den Recyclinghof selbst entsorgen. Größere Mengen müssen über einen Container oder über eine spezialisierte Firma entsorgt werden.

Was kostet es, Rigips zu entsorgen?

Wer sich zum Beispiel einen Container zum Rigips entsorgen bestellt, kann die Kosten gut planen. Es kommt allerdings darauf an, in welchem Landkreis jemand wohnt. Der Preis pro Tonne Gipskarton kann zum Beispiel um die 70-100 Euro betragen.

Ist Rigips auch Bauschutt?

Nein, Rigips zählt nicht als Bauschutt. Auf klassischen Bauschuttdeponien wird Rigips daher nicht entsorgt, sondern (vor allem bei größeren Mengen) nur über den Wertstoffhof oder das Abfallwirtschaftszentrum.

Warum ist Gipskarton Sondermüll?

Wenn Rigipsplatten zum Beispiel für Feuchträume konzipiert wurden, dann besitzen sie Imprägnierungen. Dadurch ist das Material nicht mehr rein oder kann mit Schadstoffen verunreinigt sein, sodass es zum Sondermüll wird. Beim Gipskarton entsorgen kommt es daher unter anderem auch darauf an, mit welchen Materialien Gips belastet sein könnte.

Was tun mit übrig gebliebenen Gipskartonplatten?

Wer Rigipsplatten nicht mehr benötigt, aber auch nicht entsorgen möchte, kann daraus ein DIY-Projekt machen. Es können Fächer für Schränke oder ganze Regale kreiert werden, aber auch Raumtrenner sind eine gute Möglichkeit, Rigipsplatten wiederzuverwerten

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