Asbesthaltige Spachtelmassen wurden vor allem zwischen 1960 und 1995 verwendet.
Optische Hinweise sind eine graue, feinkörnige Struktur und Einsatz an Fugen, Ecken oder Reparaturstellen.
Eine eindeutige Erkennung ist mit bloßem Auge nicht möglich – Laboranalyse ist notwendig.
Bei Verdacht auf Asbest keinesfalls selbst Material bearbeiten oder entfernen.
Fachfirmen bieten sichere Probenahme und Analyse an.
Asbest Spachtelmasse erkennen ist mit bloßem Auge kaum möglich, da Asbestfasern meist unsichtbar in der Masse gebunden sind. Typische Hinweise sind eine feinkörnige Struktur, graue bis grau-braune Färbung und der Einsatz im Zeitraum von etwa 1960 bis 1995.
Besonders bei Fugen, Reparaturstellen oder Spachtelungen auf älteren Wand- und Deckenflächen besteht Verdacht. Eine sichere Bestätigung liefert jedoch nur eine professionelle Materialanalyse im Labor, da visuelle Merkmale allein nicht ausreichen.
Was ist Asbest in Spachtelmasse?
Auch wenn Asbest inzwischen schon seit über 30 Jahren verboten ist, ist es in vielen Altbauten in Form von Spachtelmassen immer noch präsent. Asbest wurde vielen Spachtelmassen aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften über Jahrzehnte beigemischt. Denn Asbest hatte in Spachtelmassen viele positive Wirkungen:
- Verbesserung der Verarbeitbarkeit
- Verbesserung der Haftung
- Verbesserung der Beständigkeit gegenüber Rissen
- Verbesserung der Haltbarkeit
In vielen Bauten – vom Einfamilienhaus bis zum Industriegebäude – wurden die Spachtelmassen großflächig eingesetzt. Eine Kennzeichnungspflicht für Asbest gab es jedoch nicht. Daher können die asbesthaltigen Spachtelmassen heute bei Sanierungen, Renovierungen oder Abbrucharbeiten zum Problem für die Gesundheit werden, wenn sie nicht erkannt werden.
Noch heute enthalten viele alte Wand- und Deckenflächen gefährliche Fasern, die nur durch fachkundige Asbestsanierung sicher beseitigt werden können. Dabei stellt sich nicht selten heraus, dass es sich zusätzlich um eine Asbestdämmung in Form von Asbestwolle handelt und auch Asbestplatten verbaut wurden.
Wie kann man Asbest in Spachtelmasse erkennen?
Sie fragen sich nun vielleicht “Wie sieht Asbest aus?”. Leider lautet die Antwort, dass Asbest in Spachtelmassen und auch in Form von Asbestputz nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Auch wenn Sie Asbest Kleber erkennen wollen, müssen Sie einen Asbest Test im Labor veranlassen. Es gibt jedoch einige Hinweise, die auf Asbest in der Bausubstanz hindeuten können:
Das Baujahr des Gebäudes liegt vor dem Jahr 1993 Die Spachtelmasse weist eine graue bis grünlich-graue Färbung auf Es handelt sich um eine sehr feinkörnige Struktur Es sind vereinzelt feine Faserbündel an den Bruchkanten sichtbar
All das sind Hinweise auf Asbest und sie können auf dessen Vorhandensein hindeuten. Es kann sich aber trotzdem auch um für die Gesundheit ungefährliche Spachtelmasse handeln. Gewissheit liefert nur ein Asbest Test aus dem Labor.
Typische Anhaltspunkte für asbesthaltige Spachtelmasse
Asbesthaltige Spachtelmassen wurden in Deutschland im großen Stil zwischen den Jahren 1960 und 1993 verbaut. Besonders häufig zu finden sind die Spachtelmassen in folgenden Bauteilen:
- In Fugen und Übergängen zwischen Trockenbauplatten (z. B. auch bei Asbest Leichtbauplatten)
- An Wandanschlüssen, Deckenstößen oder Rohrdurchführungen
- Rund um Fensterlaibungen oder unter der Asbest Fensterbank
- In Kabelschlitzen und Installationskanälen
Die Oberfläche ist meist matt, gelegentlich auch leicht glänzend. Optisch weisen Asbest Spachtelmassen Ähnlichkeiten mit Asbestputz auf.
Risiken bei Arbeiten an Spachtelmasse
Solange die Asbest Spachtelmasse festgebunden ist und keine Fasern freigesetzt werden, besteht keine Gefahr für die Gesundheit. Problematisch wird es jedoch, wenn die Fasern freigesetzt werden. Sobald Spachtelmassen mechanisch bearbeitet werden, können die Fasern freigesetzt werden. Das geschieht praktisch bei jeder Form der mechanischen Bearbeitung, wie:
- Schleifen
- Bohren
- Stemmen
- Sägen
- Brechen
Die Fasern sind mikroskopisch klein und sind daher mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Jedoch gelangen die Fasern beim Einatmen tief in die Lunge und verbleiben dann auch dort. Mit der Zeit können sie dort schwere Krankheiten verursachen. Lungenkrebs oder das aggressive Mesotheliom werden nachweislich durch Asbest verursacht und sind auch als Berufskrankheiten anerkannt.
Dabei sind Spachtelmassen nicht die einzigen Quellen für Asbest. An vielen alten Gebäuden sind auch Eternitplatten mit Asbest oder ein Asbest Dach eine Herausforderung und müssen saniert werden.
Wie kann Asbest in Spachtelmasse sicher nachgewiesen werden?
Eine zuverlässige Analyse von Asbest kann ausschließlich durch akkreditierte Fachlabore nach VDI 3866 Blatt 5 erfolgen. Dabei wird eine Probe unter Einhaltung aller erforderlichen Schutzmaßnahmen genommen. Das bedeutet das Tragen eines Schutzanzuges, einer Schutzbrille und Handschuhen. Die Probe wird anschließend speziell vorbereitet – z. B. durch Veraschung und chemische Auflösung (Säurebehandlung). So können die feinen Asbestfasern unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden.
Eine Probe im Eigenversuch zu nehmen, ist nicht nur rechtlich unzulässig, sondern auch gefährlich. Die Obolus Group unterstützt Sie, wenn Sie einen Verdacht auf Asbest haben: von der fachgerechten Beprobung bis zur sicheren Demontage im Rahmen einer vollständigen Asbestsanierung und der Entsorgung auf einer speziellen Deponie.
Was tun bei Verdacht auf asbesthaltige Spachtelmasse?
Besteht der Verdacht auf Asbest, sollten Sie Ruhe bewahren und die nächsten Schritte einleiten. Beachten Sie die folgenden Vorsichtsmaßnahmen:
- Verzichten Sie darauf, das Material zu bohren, zu schleifen oder zu entfernen
- Verlassen Sie den potenziell kontaminierten Bereich und sperren ihn ab
- Ziehen sie die möglicherweise kontaminierte Kleidung aus und verpacken sie luftdicht
- Beauftragen Sie eine zertifizierte Fachfirma für die Entnahme der Probe
- Warten Sie auf das Ergebnis der Laboranalyse, bevor Sie weitere Schritte planen
- Falls das Ergebnis aus dem Labor positiv ist: Beauftragen Sie eine Asbestsanierung
Achtung: Schon kleinste Mengen Asbest in Verbindung mit Asbestdämmung oder alten Asbestplatten können ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen. Daher lassen Sie sich auch bei der Entnahme der Probe von Fachleuten unterstützen.
Fazit zu Asbest Spachtelmasse erkennen
Asbesthaltige Spachtelmasse ist auch heute noch in vielen Altbauten zu finden und für Laien kaum zu erkennen. Aufgrund der massiven Gefahr für die eigene Gesundheit, gilt es beim Verdacht auf Asbest immer einen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Wer in Gebäuden vor 1993 mit unklarer Bauhistorie renovieren möchte und einen Asbestverdacht hat, sollte auf Nummer sicher gehen. Eine Fachfirma kann eine professionelle Asbestsanierung durchführen und den Asbest dauerhaft und sicher entfernen. Das schützt nicht nur Ihre Gesundheit, sondern bietet Ihnen auch gegenüber Mietern oder Käufern Rechtssicherheit. Bewahren Sie alle Dokumente in Bezug auf die Asbestsanierung gut auf.
FAQs zu Asbest Spachtelmasse erkennen
In welchen Baujahren wurde häufig Asbest in Spachtelmassen verwendet?
Zwischen 1960 und 1993 war der Einsatz von Asbest in Spachtelmassen gängige Praxis, besonders im Zusammenhang mit Trockenbau, Flächenverspachtelungen und Altbausanierungen.
Welche optischen Merkmale deuten auf asbesthaltige Spachtelmasse hin?
Eine grau bis grünlich-graue Farbe, feinkörnige Struktur und matte Oberfläche sind typische, aber nicht eindeutige Merkmale. Manchmal treten feine Fasern an Bruchstellen hervor.
Kann ich Asbest in Spachtelmasse selbst sicher erkennen?
Nein. Selbst Profis können Asbest nur durch Laborauswertung sicher nachweisen. Ein Asbest Test im Labor ist alternativlos.
Wie läuft eine professionelle Asbestanalyse ab?
Zuerst erfolgt eine Begehung durch Fachpersonal, dann eine fachgerechte Probenahme. Im Labor wird die Probe gemäß VDI 3866 auf Asbest untersucht – etwa durch Veraschung und Rasterelektronenmikroskopie.
Was muss ich tun, wenn ich asbestverdächtige Spachtelmasse finde?
Nichts anfassen oder bearbeiten. Verlassen Sie den Bereich, sperren ihn ab und veranlassen dann eine Beprobung durch eine Fachfirma und einen Test im Labor.