Zum Bauschutt gehören Steine, Beton, Ziegel, Fliesen, Keramik, Fels, Zement oder Mörtel.
Kleinere Mengen können über den örtlichen Wertstoffhof entsorgt werden
Für größere Mengen bietet sich das Aufstellen eines Containers an
Manche Dienstleister bieten auch die Entsorgung per Gewebesack (Big Bag) an.
Das sortenreine Entsorgen von Bauschutt ist wichtig, um die Rohstoffe dem Recyclingkreislauf zuführen zu können.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland etwa 77 Millionen Tonnen Bauschutt für das Recycling gesammelt. Bei Bauschutt spricht man von rein mineralischen Abfällen, die bei Abriss- oder Renovierungsarbeiten anfallen. Für die Entsorgung und Entrümpelung gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bauschutt ABC – von Container bis Entsorgungskosten
Rund um das Entsorgen von Bauschutt gibt es viel zu wissen. Damit Sie den Bauschutt auf Ihrer Baustelle fachgerecht entsorgen können, haben wir für Sie ein kleines Bauschutt ABC zusammengestellt.
Was fällt unter Bauschutt?
Als Bauschutt bezeichnet man rein mineralische Abfälle, die auf einer Baustelle beim Bauen, Abreißen oder Renovieren anfallen. Dazu gehören
- Beton
- Fels
- Fliesen
- Keramik
- Mörtel
- Steine
- Zement
Bauschutt lagern
Das Gesetz schreibt vor, dass der Bauschutt bis zur Entsorgung am Wertstoffhof oder im Container im Baustellenbereich gelagert werden muss. Bei der Lagerung ist es wichtig, dass der Bauschutt weder das örtliche Grundwasser noch die Umwelt beeinträchtigt.
Die Lagerung sollte auf die Dauer der Baustelle begrenzt sein. Wenn der Bauschutt zur Beseitigung vorgesehen ist, darf er maximal ein Jahr darüber hinaus gelagert werden. Soll der Abfall weiter verwertet werden, darf er für eine Maximaldauer von 3 Jahren gelagert werden.
Wird ein Container für die Entsorgung von Bauschutt genutzt, darf dieser ohne Genehmigung auf dem eigenen Grundstück aufgestellt werden. Der Bauschutt kann darin gelagert werden. Muss der Container auf öffentlichem Grund aufgestellt werden, ist dafür eine Genehmigung nötig. Diese Genehmigung ist in der Regel zeitlich begrenzt.
Bauschutt entsorgen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Bauschutt Entsorgung in der Nähe.
- Haushaltsübliche Mengen können direkt in der Nähe der Baustelle über die örtlichen Wertstoff- oder Recyclinghöfe entsorgt werden
- Für größere Mengen ist die Bestellung eines Containers nötig. Das ist entweder über den lokalen Wertstoffhof oder eine Entsorgungsfirma wie Obolus möglich.
- An manchen Orten bieten Anbieter Big Bags zur Entsorgung an. Das sind große Gewebesäcke, die in der Regel einen Kubikmeter Bauschutt fassen.
Bauschutt Entsorgungskosten
Wenn Sie für die Entsorgung von Bauschutt zahlen müssen, können Sie mit Kosten zwischen 100 und 150 Euro pro Kubikmeter rechnen. Entscheidend ist, dass der Bauschutt sortenrein ist. Baumischabfälle sind in der Entsorgung teurer. Das liegt daran, dass sie nicht einfach recycelt werden können.
Die verschiedenen Größen für Bauschutt Container
Container für Bauschutt gibt es in verschiedenen Größen. Zu den Standardmaßen gehören folgende Containergrößen:
- 3 Kubikmeter (ca. 4 Tonnen)
- 5 Kubikmeter (ca. 6,5 Tonnen)
- 7 Kubikmeter (ca. 9 Tonnen)
- 10 Kubikmeter (ca. 13 Tonnen)
Preisbeispiel für einen 7 Kubikmeter Bauschutt Container
Wenn Sie einen 7 Kubikmeter großen Bauschutt Container für etwa zwei Wochen mieten, müssen Sie für die Entsorgung mit Kosten zwischen 350 und 700 Euro rechnen. Darin sind in der Regel folgende Leistungen enthalten:
- Die Anlieferung
- Die Abholung
- Die fachgerechte Entsorgung auf einer Deponie bzw. das Recycling bei einem darauf spezialisierten Anbieter
Muss der Container auf öffentlichem Grund aufgestellt werden, kommen noch die Kosten für die Aufstellgenehmigung der Kommune dazu.
Ablauf Bauschutt Entsorgung
Die Bauschutt Entsorgung läuft in mehreren Phasen ab:
- Zuerst wird der Bauschutt gesammelt
- Anschließend wird der Bauschutt sortiert und von anderen Baumischabfällen getrennt. Das stellt sicher, dass sich im Bauschutt nur mineralische Bestandteile befinden
- Der nun sortenreine Bauschutt wird anschließend durch spezielle Maschinen zerkleinert. Zum Einsatz kommt zum Beispiel ein Backenbrecher.
- Abscheider helfen anschließend dabei, Fremdstoffe zu entfernen. Metallteile werden zum Beispiel durch einen Magnetabscheider aus dem Bauschutt entfernt
- Sichter und Siebmaschinen sortieren den Bauschutt nach Größe.
Bis zu 94 % des Ausgangsmaterials können bei fachgerechtem Recycling wiederverwertet werden. Lediglich 6 % des Bauschutts müssen auf speziellen Deponien entsorgt werden.
Bauschutt entsorgen – Die wichtigsten Tipps
Wenn Sie zum ersten Mal mit der Bauschutt Entsorgung in Berührung kommen, können Ihnen die folgenden Tipps helfen.
- Machen Sie sich mit den örtlichen Gegebenheiten und Regelungen über die Entsorgung von Baustellenabfällen vertraut
- Sammeln Sie Bauschutt immer getrennt von anderen Baustellenabfällen wie Holz oder Dämmmaterialien
- Schätzen Sie zu Beginn die Menge ab und bestellen einen Container, wenn Sie größere Mengen an Bauschutt entsorgen müssen
- Wenn Sie kein Fahrzeug für den Transport haben, ist ebenfalls ein Container oder ein großer Gewebesack (Big Bag) die praktischste und komfortabelste Option für die Entsorgung
- Container und Säcke werden in der Regel durch die Entsorgungsunternehmen abgeholt
- Tragen Sie auf der Baustelle immer geeignete Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe, Atemschutzmaske, Handschuhe oder Brille.
- Decken Sie Ihren Bauschutt Container ab, wenn Sie ihn nicht benötigen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass andere Menschen Ihren Müll in den Container werfen und Sie später dafür bezahlen müssen.
Gesetzeslage rund um Bauschutt
Der Umgang und die Entsorgung von Baustellenabfällen wie Bauschutt ist in Deutschland in zahlreichen Gesetzen geregelt. Unter anderem finden sich Regelungen in folgenden Dokumenten:
- Im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
- In der europäischen Abfallrahmenrichtlinie
- Im Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess III)
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz regelt etwa, welche Geldstrafen verhängt werden, wenn man Bauschutt einfach in der freien Natur ablagert. Bei einer Menge von bis zu 1 Tonne drohen Strafen von bis zu 400 Euro.
Seit August 2023 gilt in Deutschland die Ersatzbaustoffverordnung (EBV). Sie regelt den Umgang mit mineralischen Baustellenabfällen wie Bodenaushub oder Bauschutt. Ziel der Verordnung ist es, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und die Recyclingquote zu erhöhen. Damit sollen Sekundärbaustoffe zukünftig deutlich häufiger als Baustoffe eingesetzt werden.
Bauschutt Recycling
Der Bausektor gehört zu den Wirtschaftssektoren, die die meisten Ressourcen benötigen. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 584,6 Millionen Tonnen an mineralischen Steinen für den Bau eingesetzt. Umso wichtiger ist das Recycling von Bauschutt und Baumischabfällen. Im Jahr 2020 wurden etwa 77 Millionen Tonnen Bauschutt gesammelt und daraus etwa 63 Millionen Tonnen an recyceltem Bauschutt hergestellt.
Als Bauschutt werden zahlreiche mineralische Baustellenabfälle zusammengefasst. Der Bauschutt kann nach dem Entsorgen in geeigneten Anlagen recycelt werden. Im Optimalfall können zwischen 90 und 95 % des Bauschutts recycelt und wiederverwendet werden. Nur ein kleiner Prozentsatz muss auf Deponien entsorgt werden.
Recycelter Bauschutt kann später als Unterbau für den Straßenbau verwendet werden. Auch beim Bau eines Lärmschutzwalls ist der Einsatz denkbar. Damit kann recycelter Bauschutt Schotter oder Kies ersetzen und trägt damit zur Schonung der Ressourcen bei. Dafür ist es allerdings wichtig, dass der Bauschutt sortenrein verarbeitet wurde.
Die Vorteile von Bauschutt Recycling
Die fachgerechte Bauschutt Entsorgung und das Recycling von Bauschutt hat drei entscheidende Vorteile:
- Rohstoffe wie Kies, Sand und Schotter können eingespart werden
- Es müssen weniger neue Abbaugebiete erschlossen werden und damit in Ökosysteme eingegriffen werden
- Es werden weniger CO₂-Emissionen ausgestoßen.
Tipp: Achten Sie auf Ihrer Baustelle darauf, den Bauschutt so sortenrein wie möglich zu trennen. Das erleichtert später das Recycling und hilft dabei, die Umwelt zu schonen.
Bauschutt und Sperrmüll
Viele Bauherren und Menschen, die renovieren, fragen sich, ob sie Bauschutt in den Sperrmüll entsorgen dürfen. Die Antwort lautet nein. Bauschutt kann in hohem Maße recycled werden. Daher ist es wichtig, ihn nicht im Sperrmüll zu entsorgen, sondern in den passenden Container für Bauschutt. In der Regel nehmen die Gemeinden bei der Sperrmüllabholung Bauschutt nicht mit.
Fazit zu Bauschutt
Bauschutt bezeichnet mineralische Baustellenabfälle, wie Steine, Zement, Fliesen oder Beton. Wichtig ist, dass der Bauschutt für die Entsorgung von anderen Baustellenabfällen wie Holz oder Dämmmaterial getrennt ist.
- Bauschutt kann in haushaltsüblichen Mengen über den Wertstoff- oder Recyclinghof entsorgt werden
- Größere Mengen sammeln Sie am besten in einem Container
- Bauschutt darf nicht als Sperrmüll entsorgt werden
FAQs zu Bauschutt
Wer führt Bauschutt Entsorgungen durch?
Kleinere Mengen an Bauschutt können Sie über die örtlichen Wertstoff- oder Recyclinghöfe entsorgen. Für größere Mengen ist die Entsorgung im Container ratsam. Anschließend wird der Bauschutt durch spezielle Unternehmen recycelt.
Wie entsorgt man am besten den Bauschutt?
Am praktischsten ist die Entsorgung in einem eigens aufgestellten Container.
Kann Bauschutt in den Restmüll?
Nein, Bauschutt muss immer separat entsorgt werden.
Was kostet ein Anhänger Bauschutt?
Wenn Sie einen Kubikmeter Bauschutt entsorgen wollen, müssen Sie mit Kosten von etwa 100 – 150 Euro rechnen.
Was ist teurer Bauschutt oder Baumischabfall?
Baumischabfall ist in der Entsorgung teurer, da es sich nicht um einen sortenreinen Abfall handelt. Bauschutt besteht aus rein mineralischen Abfällen, was die Entsorgung einfacher macht.