Nachbarn müssen rechtlich nicht immer über eine Asbestsanierung informiert werden
Es wird aber dringend empfohlen
Der Schutz von Dritten ist bei allen Arbeiten Pflicht
Staubentwicklung muss unbedingt vermieden werden
Behördenanzeige ist bei allen erlaubnispflichtigen Tätigkeiten notwendig
Asbestarbeiten zählen zu den sensibelsten Sanierungstätigkeiten überhaupt. Das gilt nicht nur wegen der Gefahren für die Gesundheit, sondern auch wegen möglicher Auswirkungen auf Nachbarn und Anwohner. Ob Arbeiten an Asbest Putz, die Demontage von Asbest Wellplatten oder die Entfernung einer Fensterbank mit Asbest: Sicherheit, Transparenz und Schutz spielen eine zentrale Rolle.
Gesetzliche Informationspflicht nach TRGS 519
Die TRGS 519 schreibt keine explizite Pflicht vor, Nachbarn vor einer Asbestsanierung zu informieren. Doch bei umfangreichen Arbeiten nach einem positiven Asbest Test – z. B. bei der Entfernung von Eternitplatten mit Asbest oder der Entfernung einer alten Asbestdämmung aus Asbestwolle wird dies dringend empfohlen. Aufgrund der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) gilt der allgemeine Drittschutz. Eine Gefährdung anderer Personen ist unbedingt zu vermeiden, selbst wenn nicht klar ist, wie Asbest aussieht oder ob ein Asbest Test noch aussteht.
Wann Nachbarn informieren sinnvoll ist
Bei Arbeiten im Außenbereich, z. B. an einem Asbest Dach oder bei Asbest Leichtbauplatten, ist eine Information sehr zu empfehlen. Besonders bei staubarmen, jedoch sichtbaren Arbeiten sollten Nachbarn:
- Fenster und Türen geschlossen halten
- Lüftungsanlagen, Klimageräte und Außenventile temporär abschalten
- Den Bereich meiden
Dies gilt auch, wenn im Innenbereich Asbestwolle, Asbest Dämmung oder andere schwach gebundene Materialien bearbeitet werden.
Pflichten zum Drittschutz bei Asbestarbeiten
Fachbetriebe, zu denen auch Obolus gehört, müssen Maßnahmen treffen, um die Verschleppung von Fasern zu verhindern. Dazu gehören:
- Abschottung des Arbeitsbereichs mit Folien
- Einrichtung von Schleusensystemen
- Errichtung von Planen zum Auffangen von Resten
- Aufstellen von Warnschildern
Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um Asbestplatten, Sauerkrautplatten mit Asbest oder ob Sie Asbestkleber erkennen konnten.
Anzeigepflicht bei Behörden
Arbeiten, die zum Ziel haben Asbest zu entfernen, müssen mindestens sieben Tage vorher bei der Arbeitsschutzbehörde angezeigt werden. Dies gilt für sämtliche ASI-Arbeiten, egal ob es um ein Asbest Dach oder Asbestsanierung im Innenbereich geht.
Was tun bei unsachgemäßen Arbeiten beim Nachbarn?
Wer den Verdacht hat, dass der Nachbar Asbestplatten oder andere asbesthaltige Stoffe unsachgemäß entfernt, sollte folgendermaßen vorgehen:
- Sofort Fenster und Türen schließen
- Bauamt, Umweltamt oder Ordnungsamt informieren
- Bei akuter Gefahr die Polizei (Umweltkommissariat) kontaktieren
- Situation dokumentieren
Strafrechtliche Konsequenzen bei Gefährdung Dritter
Bei der Gefährdung Dritter, etwa durch das falsche Entfernen von Asbestputz oder Asbest Dämmung, drohen Strafen nach § 325 oder § 319 StGB. Zusätzlich können Bußgelder bis zu 50.000 € verhängt.
Zivilrechtliche Haftung gegenüber Nachbarn
Wer durch fehlerhafte Arbeiten fremde Grundstücke kontaminiert, muss unter Umständen die komplette Sanierung bezahlen. Die Kosten können schnell fünfstellige Summen erreichen, z.B. wenn durch Asbestwolle Fasern verschleppt wurden.
FAQs zu Asbest entfernen Nachbarn informieren
Muss man beim Asbest entfernen die Nachbarn informieren?
Eine Pflicht besteht nicht, doch es wird dringend empfohlen.
Welche Pflichten bestehen zum Schutz der Nachbarn?
Drittschutz gemäß der Gefahrstoffverordnung.
Was tun, wenn der Nachbar unsachgemäß Asbest entfernt?
Fenster schließen, Behörden informieren und dokumentieren.
Welche Strafen drohen bei Gefährdung von Nachbarn durch Asbest?
Bußgelder bis 50.000 €, im Extremfall Freiheitsstrafen.
Wann muss das Bauamt über Asbestarbeiten informiert werden?
Mindestens sieben Tage vor Beginn aller ASI-Arbeiten.