Überstreichen ist nur unter strengen Regeln erlaubt.
Unbeschichtete Platten dürfen nicht gestrichen werden.
Seit 2012 untersagt die Gefahrstoffverordnung das dauerhafte Überdecken von Asbest.
Nur das BT 19 Verfahren ist zulässig.
Langfristig ist Entfernen oft sinnvoller.
Viele Hausbesitzer fragen sich, ob man alte Asbestplatten einfach überstreichen kann, um deren Oberfläche zu versiegeln. Doch das Überstreichen birgt erhebliche Risiken und eine Asbestsanierung ist immer die sicherere Option.
Rechtslage beim Überstreichen von Asbest
Unbeschichtete Eternitplatten Asbest dürfen nicht überstrichen werden, weil die poröse Oberfläche Fasern freisetzen kann. Beschichtete Platten dürfen unter Auflagen gestrichen werden. Für Laien ist der Unterschied kaum zu erkennen und die Frage, wie Asbest aussieht lässt sich ohnehin nicht beantworten.
Die Reinigung vor dem Streichen ist für Privatpersonen verboten. Das gilt genauso für Asbest Putz oder Sauerkrautplatten mit Asbest. Seit 2012 untersagt die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) das dauerhafte Überdecken von Asbest.
Unterschied beschichtete und unbeschichtete Asbestplatten
Beschichtete Platten verfügen über eine werkseitige Schutzschicht. Unbeschichtete Asbestplatten oder Asbest Leichtbauplatten weisen eine raue Oberfläche auf. Die Unterscheidung ist für Laien kaum möglich, zumal viele Kennzeichnungen verwittert sind. Ein Asbest Test liefert Gewissheit, bevor man überhaupt ans Streichen denkt.
BT 19 Verfahren zum Streichen von Asbest
Das BT 19 Verfahren ist das einzige zulässige Verfahren zum Überstreichen alter Asbestplatten. Es darf ausschließlich von Fachbetrieben wie der Obolus Group durchgeführt werden. Unter kontrollierter Befeuchtung mit drucklosem Wasserstrahl werden Platten behandelt und mit plasto-elastischer Farbe beschichtet.
Warum Streichen meist nicht sinnvoll beim Asbest
Das Überstreichen verschiebt das Problem nur. Die Beschichtung hält meist nur wenige Jahre, bevor Witterung zu Haarrissen führt. Das kommt auch bei einem porösen Asbestdach oder Eternitplatten mit Asbest an der Fassade vor. Spätestens bei der nächsten Renovierung steht das Entfernen von Asbest im Rahmen einer Asbestsanierung an.
Verbotene Maßnahmen bei Asbest vor Streichen
Mechanische Bearbeitung wie Schleifen, Bürsten, Sägen oder Bohren ist beim Entfernen von Asbest verboten Hochdruckreiniger sind ebenfalls untersagt.
Wer dagegen verstößt, riskiert strafrechtliche Konsequenzen bis hin zu Ermittlungen wegen Umweltgefährdung.
Kosten Streichen vs Entfernung bei Asbest
Das Streichen durch eine Fachfirma kostet meist 20–40 € pro Quadratmeter. Die Entfernung liegt bei 30–35 € für Demontage plus Entsorgung. Betrachtet man die Lebensdauer, ist das Entfernen von Asbest wirtschaftlicher. Das gilt für eine Asbest Fensterbank ebenso wie für Asbestwolle als Asbestdämmung oder wenn Sie Asbestkleber erkennen konnten.
Wann professionelle Entfernung statt Überstreichen
Beschädigte oder verwitterte Platten dürfen nicht gestrichen werden. Undichte oder poröse Bereiche zwingen zur Asbestsanierung. Eine professionelle Lösung verringert Altlasten und steigert den Immobilienwert.
Fazit zu Asbest überstreichen
Überstreichen ist nur in wenigen Fällen zulässig und meistens nicht sinnvoll. Eine Asbestsanierung ist langfristig die wirtschaftlichere, sichere und gesündere Option.
FAQs zu Asbest überstreichen
Darf man Asbestplatten überstreichen oder versiegeln?
Nur beschichtete Platten und ausschließlich unter strengen Vorgaben wie dem BT 19 Verfahren.
Was ist der Unterschied zwischen beschichteten und unbeschichteten Asbestplatten?
Beschichtete haben eine werkseitige Versiegelung, unbeschichtete sind rau und porös.
Welche Vorbereitungen sind vor dem Streichen von Asbest nötig?
Keine Reinigung durch Privatpersonen. Nur Fachfirmen dürfen emissionsarm arbeiten.
Warum ist das Überdeckungsverbot für Asbest sinnvoll?
Weil verdeckter Asbest später größere Risiken und höhere Kosten verursacht.
Ist Streichen von Asbest günstiger als die Entfernung?
Kurzfristig ja, langfristig ist das Entfernen meist deutlich wirtschaftlicher.