Typische Materialien: Faserzementplatten, Leichtbauwände, Brandschutzplatten (bis ca. 1993).
Gefahr: Bohren, Schneiden oder Brechen kann gefährliche Asbestfasern freisetzen.
Erkennung: Sicher nur durch eine Laboranalyse.
Entsorgung: Nur durch zertifizierte Fachfirmen oder zugelassene Deponien.
Tipp: Vor Renovierungsarbeiten in Altbauten eine Materialprobe testen lassen!
Asbesthaltige Wandverkleidungen wurden bis in die 1990er Jahre als Brandschutz- und Isoliermaterial eingesetzt. Besonders Faserzementplatten, Leichtbauplatten und Dekorplatten können Asbest enthalten. Solange sie intakt sind, besteht kaum Gefahr – doch beim Bohren, Schleifen oder Entfernen können Asbestfasern in die Luft gelangen und gesundheitsschädlich sein. Die sichere Erkennung ist nur durch eine Laboranalyse möglich. Falls Verdacht besteht, sollte die Wandverkleidung nicht beschädigt oder entfernt werden, sondern von einer Fachfirma wie Obolus geprüft und entsorgt werden.
Warum wurde Asbest in Wandverkleidungen verwendet?
Asbest ist innerhalb der EU seit 2005 verboten. Davor fanden asbesthaltige Baustoffe und Materialien vor allem in den ehemaligen Ostblockstaaten rege Anwendung. Alleine die DDR importierte bis 1989 1,4 Millionen Tonnen des giftigen Materials und viele Produkte in Altbauten bestehen aus Asbest.
- Fensterbänke
- Dekorplatten
- Brandschutzwände
Asbest besitzt eine Vielzahl an Vorteilen. So stabilisiert das Mineral Strukturen und gilt darüber hinaus als schwer entflammbar. Ebenso darf man die guten Dämmeigenschaften nicht verachten. Diese Vorteile treffen allerdings auf den Nachteil, dass Asbest krebserregend ist und darüber hinaus zu Asbestose führen kann.
Gesundheitsrisiken: Wie gefährlich ist Asbest in der Wandverkleidung?
Asbest liegt in den Faserplatten in einem schwer gebundenen Zustand vor und die nur wenige Mikrometer großen Fäden können in der Regel nicht austreten. Erst wenn die Platte verwittert oder durch Gewalteinwirkungen bricht, können die Fasern austreten. Schwerwiegender ist allerdings der genutzte Fliesenkleber, Mörtel und unter Umständen zusätzliche Dämmung.
Bei diesen Hilfsstoffen liegt Asbest in einem schwach gebundenen Zustand vor (siehe Spritzasbest), wodurch sich im Alter Fasern lösen, die wiederum einfach in die Atemwege gelangen können.
In welchen Gebäuden kann asbesthaltige Wandverkleidung vorkommen?
Pauschal kann nicht gesagt werden, ob ein Haus Asbest besitzt oder nicht. Grundsätzlich können alle Gebäude, die zwischen 1900 und 1990 gebaut worden sind, asbesthaltige Baustoffe aufweisen. Da Asbest zwischen 1960 und 1990 seine Hochzeit hatte, gelten Häuser dieser Baujahre als besonders gefährdet.
Asbest in der Wandverkleidung erkennen: Typische Merkmale & Tests
Eine asbesthaltige Wandverkleidung erkennt man vor allem an der faserigen Struktur und der grauen Farbe. Asbestfasern selbst können zwar sogar eine blaue oder braune Farbe annehmen, diese Einfärbung ist mit bloßen Augen aber nicht zu erkennen. Wer völlig auf Nummer sicher gehen möchte, der kann zu einem Selbsttest greifen.
Dabei wird auf eine Raumluftanalyse zurückgegriffen. In Röhrchen wird in der Nähe der Wand mehrere Proben entnommen und im Anschluss an ein Labor gesendet – nach rund 1 bis 2 Wochen steht das Ergebnis fest. Selbstverständlich kann auch ein Fachunternehmen, wie die Obolus-Group, zu Rate gezogen werden.
In solchen Fällen entnimmt ein Fachmann eine Probe von der Wand und prüft den Asbestgehalt.
Bei Asbestverdacht sollte man auf keinen Fall selbst Hand anlegen. Durch die Zerstörung der Struktur können die gefährlichen Fasern freigelegt werden.
Verdacht auf Asbest – Was ist zu tun?
Besteht der Verdacht auf Asbest, muss in der EU für alle weiteren Schritte ein Fachunternehmen beauftragt werden. Aufgrund seiner gesundheitsgefährdenden und umweltschädlichen Eigenschaften, dürfen nur Unternehmen und Personen mit einem Sachkundenachweis (TRGS 519) an Asbestwänden arbeiten. Zur Feststellung von Asbest kann entweder ein Sachverständiger oder ein spezialisiertes Unternehmen wie Obolus beauftragt werden.
Letzteres ist dann von Vorteil, wenn das Haus weiterhin bewohnt werden soll. Im Rahmen einer Asbestsanierung, wird dann nicht nur die Analyse, sondern auch der Rückbau und die Asbest Entsorgung durchgeführt.
Gesetzliche Vorschriften für den Umgang mit Asbest in Wandverkleidungen
Innerhalb der Europäischen Union gibt es mit der EU-Norm 2009/148/EG eine Richtlinie, welche den Umgang und Verbot von asbesthaltigen Materialien regelt. In Deutschland sind ebenfalls noch die “Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)” von Bedeutung. Dabei handelt es sich um einen Maßnahmenkatalog, der den Umgang mit Gefahrstoffen genauer regelt. Die TRGS 519 setzen sich mit Asbest auseinander.
Wer darf Asbesthaltige Wandverkleidungen entfernen?
Laut Artikel 13 der EU-Norm 2009/148/EG ist die Entfernung von asbesthaltigen Wandverkleidungen (und seien es nur Dekorpaneele) nur spezialisierten Unternehmen (und Personen) erlaubt, die den Sachkundenachweis “TRGS 519” erbracht haben. Der strenge Umgang liegt in der gefährdenden Struktur von Asbest begründet. Gelangen beispielsweise Fasern in die Atemluft, können diese eingeatmet werden und unter Umständen Krebs auslösen.
Sicherheitsmaßnahmen bei der Demontage
Entsprechend wichtig sind die Sicherheitsmaßnahmen, die vor einer Sanierung ergriffen werden müssen. Eine gute Sicherheitsausrichtung besteht aus den folgenden Utensilien:
- Atemschutzmaske mit einem Mindeststandard FFP3 (teils sind Vollmasken zu empfehlen).
- Einmalanzug inklusive Überschuhe.
- Dicht abschließende Handschuhe.
- Unter Umständen ist das Tragen einer Schutzbrille Pflicht.
Weiterhin sind alle Fenster und Türen zu schließen und Belüftungen auszuschalten. Bei Außenarbeiten (beispielsweise durch den Abbau von Eternitplatten oder asbesthaltigen Dachziegeln) müssen Maßnahmen getroffen werden, dass unbeteiligte Personen keinem Asbest ausgesetzt sind.
Fachgerechte Entsorgung von asbesthaltigen Wandverkleidungen
Entsprechend wichtig ist es, eine Asbestsanierung von Profis, wie der Obolus-Group, durchzuführen. Diese sorgen nicht nur für den Rückbau, sondern auch einer fachgerechten Entsorgung. Asbest gilt als Schadstoff und wird als Sondermüll entsorgt. Deswegen dürfen die Materialien nicht in gewöhnliche Plastiksäcke gefüllt und im Hausmüll weggeworfen werden.
Stattdessen wird das kontaminierte Material in sogenannte Big Bags gefüllt. Dabei handelt es sich um Abfallsäcke aus Polypropylen mit verstärkten Boden und Zugband.
Kosten für die Asbest-Entsorgung: Womit muss man rechnen?
Ein Asbest-Rückbau kann kostenintensiv ausfallen. Im öffentlichen Bereich wird daher häufig ein Neubau, einer Sanierung vorgezogen. Je nach Aufwand ist mit mindestens 100 Euro pro Tonne für die Entsorgung zu rechnen. In diesem Preis fehlen allerdings noch Personal-, Material- und Fahrtkosten. Fachfirmen wie Obolus bieten allerdings preisgünstige Asbest-Entsorgungen in vielen Regionen.
Risiken und Strafen bei unsachgemäßer Entfernung
Das Strafmaß im Rahmen einer unsachgemäßen Asbest-Entsorgung wird im § 326 StGB festgelegt. Je nach Schwere des Tatbestandes kann entweder eine Geldbuße oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren verhängt werden. Der Paragraf gilt überdies nicht nur für Asbest, sondern auch für anderen Sondermüll.
Fazit zu Asbest Wandverkleidung
Wandverkleidungen aus Asbest wurden vor allem in Häusern, die zwischen 1960 und 1990 gebaut worden sind, eingebaut, denn Asbest ist nicht nur äußerst widerstandsfähig, sondern auch unempfindlich gegenüber Hitze. Weiterhin war Asbest leicht zu bekommen und entsprechend günstig.
Aufgrund seiner giftigen Eigenschaften darf es seit 2005 innerhalb der EU nicht mehr verbaut werden. Eine Zuwiderhandlung kann empfindliche Strafen nach sich ziehen und der Rückbau (inklusive aller weiteren Arbeitsschritte) ist nur fachlich versierten Personen und Unternehmen, mit einem Sachkundenachweis TRGS 519 gestattet.
FAQs zu Asbest Wandverkleidung
Welche Wandverkleidungen enthalten Asbest?
In Gebäuden, die vor 1993 errichtet worden sind, können asbesthaltige Leichtbauplatten verbaut sein. Auch alte Eternitplatten und Faserzementplatten haben Asbest als Inhaltsstoff verbaut.
Wie erkenne ich, ob meine Wandverkleidung Asbest enthält?
Für Laien kann es recht schwer sein, eine asbesthaltige Wandverkleidung zu erkennen. Erste Indizien liefern eine faserige Struktur und eine graue Oberfläche.
Ist eine asbesthaltige Wandverkleidung gefährlich?
Eine asbesthaltige Wandverkleidung ist per se nicht gefährlich, da die Fasern in Zement gebunden sind. Erst bei Freisetzung besteht Lebensgefahr.
Darf ich Asbest-Wandverkleidung selbst entfernen?
Asbest-Wandverkleidungen dürfen innerhalb der Europäischen Union nur von Personen, die einen Sachkundenachweis nach TRGS 519 besitzen, abmontiert werden.
Wie teuer ist die Entsorgung von Asbest-Wandverkleidungen?
Die genauen Kosten hängen von den individuellen Verhältnissen ab. Als Richtwert können für die Entsorgung zwischen 100 und 300 Euro pro Tonne zuzüglich Persona-l, Demontage- und Fahrtkosten.