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Schlüsselpunkte:

Die Kosten für eine Asbestprüfung liegen zwischen 80-150 Euro pro Materialprobe und 500-1.500 Euro für ein vollständiges Gutachten

Einflussfaktoren auf den Preis sind Gebäudegröße, Baujahr, Anzahl der Proben und regionale Unterschiede

Die Probenahme und Analyse müssen durch zertifizierte Sachverständige und Labore erfolgen

In einigen Bundesländern gibt es Fördermittel für die Asbestuntersuchung und spätere Sanierung

Eine präzise Kostenermittlung ist nur durch individuelle Angebote von Fachfirmen möglich

Die Kosten für eine Asbestprüfung im Haus variieren je nach Umfang der Untersuchung und der zu prüfenden Fläche. Für einfache Materialproben mit Laboranalyse fallen etwa 80-150 Euro pro Probe an. Bei umfassenden Gebäudegutachten durch Sachverständige können die Kosten zwischen 500-1.500 Euro liegen. Zusätzliche Faktoren wie die Gebäudegröße, Baujahr, Anzahl der Verdachtsstellen und regionale Preisunterschiede beeinflussen die Gesamtkosten.

Die Investition in eine professionelle Asbestprüfung ist jedoch aus gesundheitlichen Gründen unbedingt zu empfehlen, da unentdeckter Asbest erhebliche Gesundheitsrisiken birgt. In einigen Bundesländern gibt es zudem Förderprogramme, die die finanziellen Belastungen reduzieren können. Eine verbindliche Kosteneinschätzung erhalten Sie durch individuelle Angebote von Fachfirmen.

Was bedeutet ein Haus auf Asbest prüfen lassen?

Immobilien, die zwischen 1930 und 1993 errichtet oder saniert wurden, können potenziell Asbest enthalten. Denn lange Zeit wurde Asbest flächendeckend auf dem Bau verwendet – von der Asbestwolle oder Asbest-Leichtbauplatten als Asbestdämmung über den Asbest Putz bis hin zu Eternitplatten mit Asbest für die Fassade oder einer Fensterbank mit Asbest.

In folgenden Fällen ist ein Asbest Test im Haus empfehlenswert:

Beim Verkauf einer Immobilie Beim Kauf einer Immobilie Bei geplanten Sanierungs- oder Renovierungsmaßnahmen

Ziel ist es, festzustellen, ob und welche asbesthaltigen Materialien im Haus verbaut sind. Denn manchmal ist nicht klar, ob es sich um Heraklithplatten ohne Asbest oder Sauerkrautplatten mit Asbest handelt.

Die Probennahme muss dabei immer durch eine zertifizierte Fachfirma erfolgen. Dabei kommen zwei Verfahren zum Einsatz:

Die Entnahme von Materialproben Die Raumluftmessung

Heimtests aus dem Internet sind zwar günstiger, haben aber nur eine begrenzte Aussagekraft und sind fehleranfällig.

Zur Einschätzung des Sanierungsbedarfs und zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken, ist immer der Asbest-Test durch eine Fachfirma empfehlenswert. Diese kann dann auch direkt die Maßnahmen im Rahmen einer Asbestsanierung planen.

Welche Prüfverfahren gibt es und was kosten sie?

Um Asbest zu identifizieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Selbsttest mit Asbest-Testkit aus dem Internet sind am günstigsten. Die Kosten liegen meist zwischen 35 und 120 Euro. Dem Kit liegt eine Anleitung bei. Die Probenentnahme erfolgt eigenverantwortlich und das Ergebnis ist online abrufbar.

Eine professionelle Probennahme, z.B. durch den TÜV SÜD kostet aktuell 232 Euro. Bei einem größeren Umfang kommen noch Kosten für Anfahrt und erhöhter Zeitaufwand hinzu. Für die Laborprobe müssen Sie mit Kosten zwischen 80 und 200 Euro rechnen.

Bei Raumluftmessungen wird die Konzentration an Asbestfasern in der Raumluft gemessen. Die Messung dauert mehrere Stunden. Anschließend werden die Filter im Labor analysiert. Raumluftmessungen sind teurer als Materialproben. Das Ergebnis wird in Fasern/m³ angegeben.

Selbsttests sind günstiger, aber oft wenig aussagekräftig. Profianalysen liefern exakte und auch belastbare Ergebnisse.

Selbsttest mit Asbest-Testkit

Im Internet bieten viele Anbieter Asbest-Testkits für den Selbsttest in Eigenregie an. Pro Testkit fallen dafür Kosten zwischen 35 und 120 Euro an. Die genauen Kosten sind von Anbieter und Umfang der Testung abhängig.

Im Testkit sind in der Regel neben der Anleitung Utensilien für die Entnahme enthalten. Das Ergebnis ist online abrufbar oder wird per E-Mail mitgeteilt.

Ein solches Testkit eignet sich dafür, um einen ersten Verdacht zu bestätigen, etwa wenn Sie Asbest Kleber erkennen wollen oder glauben, dass sie Asbestplatten gefunden haben. Allerdings ist es wichtig, sich bei der Probennahme mit Schutzkleidung zu schützen und so minimalinvasiv wie möglich vorzugehen.

Es besteht allerdings immer das Risiko, dass die eigenverantwortliche Entnahme zu ungenauen Ergebnissen führt. Im Streitfall bietet der Selbsttest keine rechtliche Absicherung.

Professionelle Probenahme und Laboranalyse

Professionelle Anbieter können zwar die Frage “Wie sieht Asbest aus?” nicht beantworten, wissen aber an welchen Stellen sich oft Asbest befindet und wie es sich testen lässt.

Die Kosten für einen professionellen Asbest-Test liegen bei ca. 150 bis 250 Euro pro Probe. Bei Vor-Ort-Terminen kommen zusätzliche Kosten für Anfahrt und Zeit hinzu. Rechnen Sie mit ca. 450 Euro plus die Kosten für die Analyse im Labor.

Anbieter wie TÜV oder DEKRA bieten rechtssichere Gutachten, die auch vor Gericht herangezogen werden können. Die Ergebnisse eines professionellen Asbest-Test sind gerichtsfest und für Sanierungsfirmen verbindlich.

Raumluftmessung

Bei der Raumluftmessung geht es darum, herauszufinden, ob sich Asbestfasern in der Luft befinden und wenn ja, in welcher Konzentration. Die Messung kann etwa bei einem beschädigten Asbest Dach angeraten sein oder wenn Asbest Wellplatten beschädigt wurden. Sie ist dann relevant, wenn brüchige Materialien erkennbar sind oder nachweislich Asbest freigesetzt wurde.

Die Messdauer beträgt meist mehrere Stunden und das Ergebnis wird in Fasern pro Kubikmeter Luft angegeben. Die Kosten liegen bei der Raumluftmessung höher als bei der Materialanalyse.

Auch für eine Freimessung nach einer Asbestsanierung kann die Raumluftmessung nötig sein. Der Grenzwert liegt dafür bei 500 Fasern/m³.

Was beeinflusst die Gesamtkosten für die Asbestprüfung im Haus?

Wie hoch die Kosten für den Asbest-Test im Haus insgesamt ausfallen, ist von mehreren Faktoren abhängig:

Die Anzahl der Proben: Je mehr Materialien getestet werden, desto teurer. Art der Materialien (z. B. Asbest-Dämmung, Erkennen von Asbest-Kleber, Asbest-Putz). Aufwand für die Begehung und Zugänglichkeit der Bereiche Gewähltes Analyseverfahren (Polarisationslichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie oder Röntgenmikroanalyse, Raumluftmessung) Honorar des Fachpersonals Anfahrtskosten und weitere Spesen

Bei einer umfassenden Sanierungsplanung können die Prüfkosten im vierstelligen Bereich liegen.

Wer trägt die Kosten?

Die Kosten für den Asbest-Test trägt der Eigentümer. Bei mehreren Eigentümern ist das die Eigentümergemeinschaft. Beim Mieterwechsel oder bei einem Umbau muss der Vermieter die Sicherheit gewährleisten. Bei einer Sanierung im Eigenheim kann ein Asbest-Test die Voraussetzung für den Erhalt der Fördermittel oder die Baugenehmigung sein. Dafür ist jedoch ein professioneller Asbest-Test nötig.

Was passiert nach der Asbestprüfung?

Bei einem positiven Testergebnis ist die Erstellung eines Sanierungsplans für die Asbestsanierung notwendig. Zudem ist eine Meldung an die Behörden erforderlich. Die Asbestsanierung darf nur durch eine Fachfirma mit Sachkundenachweis nach TRGS 519 erfolgen. Obolus verfügt über die entsprechende Zertifizierung.

Was die Kosten für die Entsorgung betrifft, können Sie mit 30 bis 45 Euro pro m² für den Ausbau und die Entsorgung rechnen. Zusätzlich kommen Materialkosten für neue Baustoffe und eventuell die Zwischenlagerung hinzu.

Wichtig ist, die Maßnahmen für spätere Behörden- oder Versicherungsfragen zu dokumentieren.

Fazit zu Asbestprüfungskosten im Haus

Ein Asbest-Test im Haus ist bei einem Asbest-Verdacht oder vor einem Umbau bzw. einer Sanierung ratsam. Selbsttests können eine erste Orientierung geben. Abschließende Sicherheit gibt aber nur eine professionelle Analyse. Diese ist immer die Voraussetzung für eine sichere und rechtlich einwandfreie Asbestsanierung.

FAQs zu Asbestprüfungskosten im Haus

Wann sollte ich mein Haus auf Asbest prüfen lassen?

Häuser, die zwischen 1930 und 1993 gebaut oder saniert wurden, können potenziell Asbest enthalten. Vor allem, wenn Sie keine Informationen über die verwendeten Materialien haben, kann ein Asbest-Test sinnvoll sein. Das gilt vor allem für den Umbau, die Renovierung und den Kauf und Verkauf.

Welche Bereiche im Haus sind besonders asbestverdächtig?

Häufig sind ein Asbest-Dach, Asbest-Putz, Fassaden, Bodenbeläge, Fliesenkleber und eine Asbest-Dämmung. Auch eine Fensterbank kann Asbest enthalten.

Wie läuft eine professionelle Asbestuntersuchung im Haus ab?

Eine Fachfirma führt eine Begehung durch und identifiziert verdächtige Materialien anhand einer Sichtprüfung. Dann folgen die Probenentnahme und der Asbest-Test im Labor. Anhand des Berichts kann die Asbestsanierung geplant werden.

Gibt es finanzielle Unterstützung für die Asbestprüfung und Sanierung?

Teilweise können KfW-Programme oder Landesförderungen bei einer energetischen Sanierung in Anspruch genommen werden. Eine Beratung durch einen Energieberater oder das Umweltamt kann hilfreich sein.

Kann ich die Kosten für eine Asbestprüfung steuerlich absetzen?

Ja, Kosten für Handwerkerleistungen und Sanierungskosten sind oft steuerlich absetzbar.

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