Odenwaldplatten enthalten häufig Asbestzement, besonders in älteren Gebäuden
Asbestfasern sind gefährlich und können Atemwegserkrankungen verursachen
Asbestuntersuchung durch einen Fachbetrieb ist notwendig, um festzustellen, ob Asbest in den Platten enthalten ist
Asbestmaterialien dürfen nicht selbst entfernt werden – es ist ein zertifizierter Fachbetrieb erforderlich
Asbestfasern müssen sicher entfernt und entsorgt werden, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden
Odenwaldplatten sind klassische abgehängte Deckenplatten. Die Platten wurden seit den 1960er-Jahren häufig in Schulen, Büros, Verwaltungsgebäuden und Krankenhäusern verbaut. Der Name geht auf die herstellende Firma, das Holzfaserplattenwerk Odenwald, zurück.
In Platten des Unternehmens, die vor dem 01.10.1997 produziert wurden, kann sich Asbest finden. Das gefährliche Material wurde den Platten lange Zeit beigemischt, um die Haltbarkeit und die Beständigkeit gegen Hitze zu verbessern. Neuere Platten des Unternehmens sind asbestfrei und damit gesundheitlich unbedenklich.
Asbesthaltige Odenwaldplatten stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar. Sie können bis zu 60 % Asbest enthalten und damit bei Beschädigung oder Bearbeitung große Mengen der lungengängigen Fasern freisetzen.
Gerade in Kombination mit Asbest Putz oder Asbestwolle als Asbest Dämmung stellen die Platten einen ernstzunehmenden Sanierungsfall dar. Und das ist ein Fall für den Profi. Denn mit Asbest dürfen in Deutschland per Gesetz nur Fachfirmen mit einer Zertifizierung gemäß TRGS 519 arbeiten.
Das Unternehmen nimmt diese Platten nicht zurück, da sie unter den Abfallschlüssel 17 06 03 fallen. Damit müssen sie auf einer Spezialdeponie entsorgt werden.
Welche Asbestgefahr besteht bei Odenwaldplatten?
Solange die Platten unbeschädigt sind und keine Fasern freigesetzt werden, besteht keine Gefahr für die Gesundheit. Problematisch wird es jedoch, wenn sich Fasern, z.B. durch Bearbeitung, lösen. Gerade beim Schleifen, Sägen, Bohren oder Fräsen können große Mengen an Asbestfasern freigesetzt werden.
Die Fasern sind mikroskopisch klein und damit für das menschliche Auge unsichtbar. Aufgrund ihrer nadelförmigen Struktur können Sie jedoch tief in die Lunge gelangen. Dort setzen sie sich fest und bleiben dort. In der Folge kann das zu Krankheiten wie Lungenkrebs oder der als Berufskrankheit anerkannten Asbestose führen.
Besonders tückisch ist es, dass sich asbesthaltige Platten optisch nicht immer sicher von asbestfreien Platten unterscheiden lassen. Die Optik täuscht häufig, denn die alten Asbestplatten ähneln modernen Platten aus Mineral- oder Holzfasern.
Daher ist schon beim kleinsten Verdacht auf Asbestplatten ein Asbest-Test im Labor ratsam.
Wie kann man asbesthaltige Odenwaldplatten erkennen?
Wie sieht Asbest aus? Leider lässt sich diese Frage in Bezug auf Odenwaldplatten nicht einfach beantworten. Selbst Experten, die täglich mit Asbest arbeiten, können nur Hinweisen nachgehen und einen Verdacht äußern. Diese Hinweise können sein:
- Das Jahr der Herstellung der Platten liegt vor 1997
- Die Platten haben eine faserige Struktur an den Bruchkanten
- Eine Kennzeichnung auf der Rückseite fehlt
Das können Hinweise sein. Doch eine sichere Identifikation gelingt nur durch einen professionellen Asbest Test im Labor. Das gilt für Asbestplatten, aber auch eine Asbest Dämmung oder, wenn Sie Asbest Kleber erkennen wollen.
Gehen Sie im Zweifel lieber auf Nummer sicher und lassen Sie durch eine Fachfirma wie Obolus eine Probe entnehmen. Nur die Analyse im Labor gibt Klarheit darüber, um welches Material es sich handelt. Wer sich nur auf Farbe oder Struktur verlässt, riskiert im schlimmsten Fall die eigene Gesundheit und spürt die Folgen oft erst Jahrzehnte später.
Wann besteht Handlungsbedarf?
Wenn Sie Odenwaldplatten haben, die noch intakt und unbeschädigt sind, besteht kein unmittelbarer Handlungsbedarf. In diesem Fall ist die Gefahr einer Faserfreisetzung gering. Handlungsbedarf besteht aber immer dann, wenn Odenwaldplatten
- beschädigt
- verfärbt
- verzogen
- oder rissig sind.
Denn in diesem Fall genügt oft schon eine kleine Erschütterung, um Fasern zu lösen.
In diesem Fall kontaktieren Sie eine Fachfirma. Diese kann nach einer Begutachtung eine erste Einschätzung geben und eine Probe für einen Asbest Test im Labor nehmen. Wenn das Ergebnis tatsächlich positiv ist, können Sie gemeinsam mit der Fachfirma die anstehende Asbestsanierung planen. Denn Sicherheit gibt nur eine Sanierung. Wer sich vorübergehend für eine Einhausung oder Versiegelung entscheidet, verschiebt das Problem nur auf später-
Was tun bei Verdacht auf asbesthaltige Odenwaldplatten?
Bei einem Verdacht auf Asbestplatten, sollten Sie einige Regeln kennen: Fassen Sie nichts an und verzichten Sie auf weitere Arbeiten. Unterlassen Sie Reinigungsarbeiten und vermeiden es, den Raum zu lüften. Sperren Sie den Bereich dann ab und lassen auch Kinder und Haustiere dort nicht mehr hinein. Dann kontaktieren Sie eine Fachfirma, um eine Probe zu nehmen und diese im Labor zu analysieren.
Nur ein professioneller Asbest Test kann bestätigen, ob es sich tatsächlich um Odenwaldplatten mit Asbest oder andere asbesthaltige Platten handelt.
Weitere Schritte in Eigenregie sind nicht nur gefährlich, sondern können auch strafbar sein. Denn Asbest gilt als Gefahrstoff und darf daher nur von geschultem Personal bearbeitet und entfernt werden. Ist der Befund positiv, erfolgt die Entsorgung gemäß TRGS 519 ausschließlich durch zertifizierte Betriebe, wie Obolus.
Wie erfolgt die Entsorgung?
Asbesthaltige Odenwaldplatten sind als gefährlicher Sonderabfall einzustufen. Die Entsorgung erfolgt in mehreren Schritten:
- Demontage unter Einhaltung der gesetzlichen Schutzmaßnahmen (inkl. Schutzanzug und Atemschutz)
- Einrichtungen zum staubfreien Arbeiten, wie Unterdruck oder Bewässerung
- Luftdichte Verpackung der Platten
- Kennzeichnung und Transport auf Deponien
- Nachweisführung gemäß Vorschriften
Die Entsorgung ähnelt der bei Asbest Wellplatten, einer Asbest Fensterbank oder Eternitplatten mit Asbest. Sie darf nur durch zertifizierte Fachfirmen erfolgen. Illegales Entfernen oder unsachgemäße Lagerung ist strafbar.
Fazit: Odenwaldplatten können zur Asbestfalle werden
Wer eine abgehängte Decke mit Odenwaldplatten besitzt – vor allem in Gebäuden mit Baujahr vor 1997 –, sollte sie unbedingt auf mögliche Asbestbelastung prüfen lassen. Das gilt vor allem dann, wenn die Decke entfernt oder renoviert werden soll. Wenn es sich tatsächlich um Platten mit Asbest handelt, darf nur eine Fachfirma wie Obolus mit Sachkundenachweis gemäß TRGS 519 Asbest im Rahmen einer Asbestsanierung entfernen.
FAQs zu Asbest in Odenwaldplatten
Wie erkenne ich Asbest in Odenwaldplatten?
Optisch ist das kaum möglich. Denn auch für die Gesundheit ungefährliche Stoffe können aussehen wie Asbest. Der wichtigste Hinweis ist vor allem das Alter des Gebäudes und damit ein Baujahr oder Jahr der Renovierung vor 1993.
Was passiert, wenn Asbest in Odenwaldplatten gefunden wird?
Dann sollten die Odenwaldplatten im Rahmen einer Asbestsanierung fachmännisch entfernt und korrekt entsorgt werden.
Kann ich Odenwaldplatten mit Asbest selbst entfernen?
Nein. Das ist gesetzlich verboten und für die Gesundheit gefährlich. Schon kleinste Fasermengen können eine Gefahr für Ihre Gesundheit darstellen.
Wie wird Asbest in Odenwaldplatten sicher entfernt?
Unter Einhaltung aller gesetzlichen Schutzmaßnahmen wie dem Tragen von Schutzausrüstung, Staubbindung während der Arbeiten und einer luftdichten Verpackung des gefährlichen Materials und anschließender Entsorgung auf einer Spezialdeponie.
Wie teuer ist eine Asbestuntersuchung in Odenwaldplatten?
Je nach Anbieter und Aufwand liegt ein professioneller Asbest Test preislich inkl. Probenahme zwischen 150 und 300 Euro.