Asbest in Schamottsteinen lässt sich nicht direkt sehen – eine Asbestanalyse ist erforderlich
Asbestprüfung durch einen spezialisierten Fachbetrieb durchführen lassen
Nicht selbst öffnen oder beschädigen, um Asbestfasern nicht freizusetzen
Fachbetrieb beauftragen, um Asbest sicher zu entfernen und zu entsorgen
Asbest muss in Asbestsäcken verpackt und ordnungsgemäß entsorgt werden
Schamottsteine werden in Nachtspeicheröfen häufig verwendet, um Wärme zu speichern. In älteren Geräten, die vor den 1990er Jahren produziert wurden, können Schamottsteine Asbest enthalten, da Asbest als hitzebeständiges Material genutzt wurde. Asbest in Schamottsteinen ist jedoch schwierig direkt sichtbar und lässt sich nicht durch bloßes Anschauen feststellen. Der sicherste Weg, Asbest in Schamottsteinen nachzuweisen, ist eine Asbestanalyse.
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Nachtspeicherofen Asbest enthält, sollten Sie diesen nicht selbst öffnen oder beschädigen, da dabei Asbestfasern freigesetzt werden könnten, die gesundheitsschädlich sind. Es wird empfohlen, einen Fachbetrieb zu beauftragen, um eine Asbestprüfung durchzuführen und gegebenenfalls eine sichere Asbestentsorgung vorzunehmen.
Was sind Schamottsteine in Nachtspeicheröfen?
Schamottsteine (häufig auch nur Schamott oder Schamotte genannt) sind Bauelemente aus Keramik und Aluminiumoxid. Sie dienen vornehmlich zur Speicherung und gleichzeitig der Abgabe von Wärme. Bei vielen alten Nachtspeicheröfen wurden Schamottsteine und Dichtungen aus Asbest verbaut. Asbest war vergleichsweise günstig zu beschaffen, konnte so vollumfänglich im Bau eingesetzt werden.
Doch nicht nur Nachtstromspeicherheizungen erhielten Asbest. Leichtbauwände, Hausfassaden (in Schieferoptik oder mit Eternitplatten) und sogar Dachpappe wurden mit dem Mineral versetzt.
Warum enthalten Schamottsteine Asbest?
Asbest hat für sich genommen einige Vorteile. Zu den wichtigsten gehören:
- Feuerfest
- Stabil
- Gute Dämmeigenschaften
Schamottsteine, die Asbest enthalten, sind somit deutlich stabiler und widerstandsfähiger. Weiterhin verbiegen sich solche Steine nicht und können auch nach Jahrzehnten noch eingesetzt werden. Ebenfalls hat Asbest wärmedämmende Eigenschaften (darum wurde es unter anderem auch als Dämmung eingesetzt). Der Ofen muss somit seltener zuheizen, was sich wiederum positiv auswirkt.
Nachtspeicheröfen mit Asbest haben allerdings auch einen gravierenden Nachteil.
Gefahren durch Asbest in Schamottsteinen
Asbest ist ein natürlich vorkommendes Mineral, das in Minen abgebaut und Werkstoffen eine hohe Stabilität verleiht. Vor allem in den 1960er- bis zu den 1980er-Jahren war Asbest als Bindemittel sehr beliebt. Nachdem allerdings bekannt wurde, dass Personen, die dem Mineral ausgesucht waren, mit der Zeit unter Atemlot litten, kam es zu weiteren Untersuchungen.
Festgestellt wurde unter anderen, dass sich das Gewebe der Lunge vernarbte, wenn die Fasern eingeatmet worden sind. Ebenso löste Asbest Krebs aus. Daraufhin kam es zum Verbot von Asbest und zugleich wurden Richtlinien auf den Weg gebracht, die die Entsorgung von Asbestprodukten regelten.
Wie erkennt man Asbest in Nachtspeicheröfen?
Während asbesthaltige Fassaden oder Trennwände relativ einfach zu erkennen sind (Wellasbestplatten haben häufig eine raue Oberfläche), lassen sich Schamotte mit Asbest nicht erkennen. Zur Erkennung ist es daher unabdingbar, einen Gutachter zurate zu ziehen. Dieser entnimmt eine Probe und lässt diese im Labor auf den Asbestgehalt untersuchen.
Wird dieser festgestellt, ist der betroffene Nachtspeicherofen zu entsorgen. Es gibt allerdings noch andere Gründe, die alten Öfen zu entsorgen. Zum einen können Dichtungen aus Asbest verbaut sein und zum anderen haben moderne Lösungen (wie Infrarotheizungen) eine deutlich höhere Effizienz.
Sollten Sie sich unsicher sein, kann auch ein Blick in die Listen der Hersteller sinnvoll sein. Häufig sind diese Listen im Internet einsehbar (bei historischen Öfen werden die Listen teils ehrenamtlich gepflegt).
Gesetzliche Vorgaben für den Umgang mit asbesthaltigen Nachtspeicheröfen
Somit gilt: Nachtsparheizungen, die Schamottsteine aus Asbest besitzen, sind zu entsorgen. Eine Umrüstung und anschließender Weiterbetrieb ist wie oben genannt nicht ratsam, da neue Modelle deutlich effizienter arbeiten. Für die Entsorgung gelten vor diesem Hintergrund die technischen Regeln für Gefahrstoffe 519. Eigentümer mit solchen Öfen dürfen diese nicht mehr in Betrieb nehmen und müssen ein zertifiziertes Entsorgungsunternehmen beauftragen.
Eine eigene Entsorgung ist nicht möglich und sogar verboten. Bei der Entsorgung muss der Ofen getrennt und abgeschottet entsorgt werden. Dabei werden die schweren Schamottsteine möglichst an einem Stück aus dem Ofen entnommen und getrennt von der restlichen Speicherheizung entsorgt.
Sichere Demontage von Nachtspeicheröfen mit Asbest
Auch wenn die Demontage einfach erscheint, gelten im Hinblick auf Asbest besondere Bestimmungen. Selbstverständlich muss die Nachtspeicherheizung vom restlichen Haus getrennt werden (falls dies nicht bereits geschehen ist). Zusätzlich ist der Ofen hermetisch abzuriegeln, um die Asbestbelastung zu minimieren. Zeitgleich ziehen sich die Mitarbeiter eine FFP3-Maske und Handschuhe sowie Überzüge an.
Nachdem die Big Bags bereitgestellt worden sind, dürfen die Schamottsteine herausgenommen (möglichst zerstörungsfrei, um eine ungewollte Asbestfreisetzung zu verhindern) und in die Big Bags gefüllt werden. Schließlich werden die Steine und der Ofen entsorgt. Das ist allerdings noch nicht alles, denn wenn schon der Ofen Asbest enthält, kann auch die Dämmung und die Wand Asbest enthalten.
In der Regel werden diese Stellen ebenfalls begutachtet. Wird dabei ein weiterer Asbestbefall registriert, wird in der Regel ein weiteres Angebot unterbreitet und die Sanierungsmaßnahmen ausgeweitet.
Professionelle Entsorgung von Schamottsteinen mit Asbest
Die Entsorgung der belasteten Nachtspeicheröfen darf nicht selbst durchgeführt werden. Wer es dennoch macht, der muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Entsprechend bleibt einem nur die Wahl, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Dieser sorgt in der Regel nicht nur für eine professionelle und umweltschonende Entsorgung (inklusive Verwertungsnachweis), sondern gibt in der Regel auch noch Tipps, wenn es um weitere Sanierungsmaßnahmen geht.
So können alte Häuser häufig auch eine Fassade oder eine Trennwand aus Asbest besitzen. Bei der Auswahl sollten Sie vornehmlich auf regionale Anbieter setzen. In solchen Fällen lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und Branchenverzeichnisse zu studieren. Weiterhin sollten Sie Rezensionen lesen.
Tipp: In ganz Deutschland herum empfehlen wir Ihnen die Obolus Group.
Kosten für die Demontage und Entsorgung von Nachtspeicheröfen
Wie teuer die Demontage und Entsorgung eines Nachtspeicherofens letztendlich ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Zu den wichtigsten gehören:
- Größe des Ofens
- Notwendige Vorarbeiten
- Rückbaukosten
Mit den notwendigen Vorarbeiten ist gemeint, welche Maßnahmen erledigt werden müssen, um an den Ofen heranzukommen. Unter den Rückbaukosten sind hingegen allgemeine Kosten wie regionale Unterschiede und Anfahrtskosten zu finden. Entsprechend liegen die Entsorgungskosten zwischen 150 und 300 Euro pro Ofen.
Übrigens, mit der GEG-Förderung (Gesetz zum erneuerbaren Heizen) lassen sich die Entsorgungskosten für die alten Öfen häufig auffangen. Weiterhin lassen sich Handwerkerleistungen steuerlich berücksichtigen.
Fazit zu Schamottsteine Nachtspeicherofen Asbest
Asbesthaltige Schamottsteine in Nachtspeicheröfen wurden noch vor rund 40 Jahren eingesetzt. Hintergrund war, dass Asbest als widerstandsfähig und wärmedämmend galt. Nachdem bekannt geworden ist, dass Asbest gesundheitsgefährdend ist, wurde der Einsatz und die Produktion verboten.
Die Entsorgung von solchen Nachtspeicheröfen darf nur von autorisierten Unternehmen vorgenommen werden. Die Kosten können bis zu 300 Euro pro Ofen annehmen. In Deutschland gibt es glücklicherweise vielfältige Fördermöglichkeiten, sodass sich die Kosten für die Entsorgung als auch die einer weiteren Sanierung auffangen lassen. Ebenso dürfen die Lohnkosten von Handwerkerleistungen im Rahmen einer Steuererklärung angegeben werden. Diese wirken sich bis zum Höchstbetrag steuermindernd aus.