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Schlüsselpunkte:

Asbest in Bremsbelägen war in älteren Fahrzeugen bis zu den 1990er Jahren üblich

Asbesthaltige Bremsbeläge bieten bessere Bremsleistung, stellen aber ein gesundheitliches Risiko dar

Feine Asbestfasern können beim Bremsen freigesetzt werden und sind krebserregend

Moderne Bremsbeläge enthalten kein Asbest mehr

Fachgerechte Entsorgung von Asbestmaterialien ist notwendig, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden

Früher wurde Asbest aufgrund seiner Hitzebeständigkeit und Festigkeit häufig in Bremsbelägen verwendet. Asbesthaltige Bremsbeläge fanden sich vor allem in älteren Fahrzeugen, die vor den 1990er Jahren gebaut wurden. Die Asbestfasern in den Bremsbelägen ermöglichten eine bessere Bremsleistung und längere Haltbarkeit der Bremsen. Allerdings können die feinen Asbestfasern, die beim Bremsen freigesetzt werden, gesundheitsschädlich sein, da sie beim Einatmen Lungenkrankheiten wie Asbestose oder Lungenkrebs verursachen können. 

In modernen Bremsbelägen wird Asbest nicht mehr verwendet, da die Gefahr für die Gesundheit erkannt wurde. Wenn Sie Asbest in Bremsbelägen vermuten, ist es wichtig, dass diese von einer Fachfirma wie Obolus geprüft und bei Bedarf fachgerecht entfernt werden. Die Entsorgung von Asbestmaterialien muss gemäß den gesetzlichen Vorschriften erfolgen.

Was sind asbesthaltige Bremsbeläge?

Asbesthaltige Bremsbeläge wurden bis in die 1990er Jahre hinein in großer Zahl in vielen Fahrzeugen und auch an Rolltreppen und Krananlagen verbaut. Sie enthalten den krebserregenden Werkstoff Asbest, der damals wegen seiner Hitzebeständigkeit, Reißfestigkeit und Langlebigkeit sehr geschätzt war.

Bis zum Verbot im Jahr 1993 war Asbest ein häufiger Zusatzstoff in Bremsbelägen für Autos, Lkw und Motorräder. Heute findet man solche Beläge manchmal noch in Oldtimern, DDR-Fahrzeugen oder bei Importteilen aus Fernost. Deutlich häufiger sind sie noch in Krananlagen und bei Rolltreppen, da die Bremsbeläge hier kaum Abnutzung unterliegen und aufgrund des Asbestgehalts sehr langlebig sind.

Die Spuren von Asbest sind oft nicht direkt sichtbar. Doch von asbesthaltigen Bremsbelägen geht eine ähnliche Gesundheitsgefahr aus, wie von einer Asbest Dämmung, einem Asbest Dach oder von Asbest Leichtbauplatten.

Wie erkennt man asbesthaltige Bremsbeläge?

Viele Besitzer älterer Fahrzeuge fragen sich vielleicht „Wie sieht Asbest aus?“. Doch auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Eine eindeutige Erkennung ist auch für Experten schwierig. Denn optisch sieht Asbest oft harmlos aus und unterscheidet sich nicht von asbestfreien Bremsbelägen. Hinweise auf eine mögliche Belastung geben die folgenden Kennzeichen:

  • Das Fahrzeug bzw. die Anlage oder der Bremsbelag wurden vor dem Jahr 1993 produziert.
  • Der Belag wurde lange Zeit nicht ausgetauscht und kann daher noch aus dieser Zeit stammen.
  • Es gibt keine Kennzeichnung wie „asbestfrei“.
  • Es handelt sich um Beläge mit einer hellbeigen bis grauen Färbung.

Da Bremsbeläge ein Verschleißteil sind und daher häufig ersetzt werden, findet man sie heute nur noch selten in Autos, LKWs oder Motorrädern. Die Wahrscheinlichkeit ist heute vor allem noch durch Bremsbeläge aus der ehemaligen DDR, bei Altbeständen oder aus Importen ohne CE-Zertifizierung gegeben.

Bei Rolltreppen und Krananlagen gibt es auch meist keine äußeren Anzeichen für Bremsbeläge mit Asbest. Ähnlich wie bei Asbestputz oder Asbest Wellplatten kann nur eine fachliche Prüfung durch einen Asbest-Test im Labor Klarheit bringen.

Welche Risiken bestehen bei Arbeiten an asbesthaltigen Bremsbelägen?

Das Gefährliche an asbesthaltigen Bremsbelägen ist: Beim Ausblasen, Schleifen oder Reinigen werden mikroskopisch kleine Asbestfasern freigesetzt. Die Fasern sind aufgrund ihrer geringen Größe und Struktur lungengängig. Beim Einatmen gelangen sie tief in die menschliche Lunge.

Die für das Auge unsichtbaren Fasern bleiben dann im Körper und führen häufig erst Jahrzehnte später zu Lungenkrebs, Asbestose oder einem Mesotheliom. Das Risiko ist ähnlich hoch wie bei der Bearbeitung von Eternitplatten mit Asbest oder der Entfernung von Asbestdämmung.

Besonders riskant ist der Einsatz von Druckluft oder Bürsten, die den feinen Staub unkontrolliert aufwirbeln. Daher gehören alle Arbeiten mit Asbest in die Hände von zertifizierten Fachfirmen, die unter Einhaltung aller geltenden Schutzmaßnahmen mit dem gefährlichen Material arbeiten.

Solange die asbesthaltigen Bremsbeläge bei Rolltreppen oder anderen Liftanlagen intakt sind, verzichtet man oft auf den Austausch. Für eine Asbestsanierung ist nämlich eine Außerbetriebnahme nötig. Wichtig ist, dass die Maßnahmen nur durch eine zertifizierte Fachfirma wie Obolus durchgeführt werden.

Wie kann das Vorhandensein von Asbest sicher nachgewiesen werden?

Eine sichere Identifikation ist nur durch einen Asbest-Test im Labor möglich. Sichtprüfungen reichen nicht aus, um das krebserregende Material zweifelsfrei zu erkennen. Das gilt auch für Experten. Fachfirmen können zwar aufgrund ihrer Erfahrung einen Verdacht äußern, müssen aber ebenso eine Probe entnehmen und diese im Labor analysieren lassen.

Ähnlich wie beim Asbestkleber-Erkennen an alten Böden oder dem Test bei einem Asbest Dach, sollte bei Verdacht eine Materialprobe durch einen Fachbetrieb wie Obolus entnommen und analysiert werden. So lässt sich klären, ob Asbest vorliegt. Bei einem positiven Testergebnis sind entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Was ist beim Umgang mit alten Bremsbelägen zu beachten?

Wer mit potenziell asbesthaltigen Bremsbelägen arbeitet, sollte höchste Vorsicht walten lassen und die folgenden Regeln befolgen

  • Keine Eigenbearbeitung, z.B. durch Schleifen, Bürsten oder Ausblasen
  • Staub nicht aufwirbeln
  • Kein Einsatz von Druckluft
  • Persönliche Schutzausrüstung tragen (Atemschutz FFP3, Schutzkleidung, Handschuhe)
  • Keine Entsorgung im Hausmüll. Asbest darf nur als Sondermüll auf einer entsprechenden Deponie entsorgt werden

Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten ähnlich wie bei der Entsorgung von Asbestplatten oder asbesthaltigen Dämmstoffen. Denn das Gefährdungspotenzial ist vergleichbar. Selbst kleine Mengen an Asbest reichen aus, um die Gesundheit dauerhaft zu schädigen und schwere Krankheiten auszulösen.

Was gilt rechtlich bei asbesthaltigen Bremsbelägen?

Seit dem Jahr 1993 ist die Herstellung und Verwendung von asbesthaltigen Bremsbelägen in Deutschland verboten. Auch der Import und Verkauf solcher Bauteile ist untersagt. Arbeiten an alten Belägen unterliegen der Gefahrstoffverordnung und müssen in vielen Fällen bei den Behörden gemeldet werden. Die Regeln sind vergleichbar mit denen bei einer gewerblichen Asbestsanierung, z. B. bei Asbestputz oder Asbestwolle.

Das Arbeiten mit Asbest ist kein Kavaliersdelikt, selbst wenn es sich nur um den Austausch einer einzelnen Bremse handelt. Immer, wenn es um Asbest geht, müssen die Arbeiten durch eine Fachfirma erfolgen. Eine Fachfirma muss nachweisen, dass sie einen Sachkundenachweis gemäß TRGS 519 hat.

Fazit zu Asbest-Bremsbelägen

Asbesthaltige Bremsbeläge sind ein Relikt aus der Vergangenheit, aber noch längst nicht verschwunden. Vor allem in Oldtimern, alten Werkstätten oder importierten Ersatzteilen schlummert eine unsichtbare Gefahr. Auch an Rolltreppen oder Krananlagen können sich asbesthaltige Bremsbeläge heute noch finden.

Bei einem Verdacht gilt: Handeln Sie nicht selbst, sondern lassen Sie eine Probe durch geschulte Fachkräfte analysieren und anschließend entfernen. Obolus übernimmt diese Aufgabe professionell, gesetzeskonform und sicher. Das ist wichtig für Ihre Gesundheit und die Ihrer Umgebung.

FAQs zu Asbest Bremsbelägen

Was sind Asbest Bremsbeläge?
Dabei handelt es sich um Bremsbeläge, die Asbest zur Hitzebeständigkeit enthielten. Sie wurden bis Anfang der 1990er-Jahre hergestellt. Heute findet man sie nur noch in Oldtimern, Importteilen sowie an alten Krananlagen oder Rolltreppen.

Warum wurde früher Asbest in Bremsbelägen verwendet?
Weil Asbest sehr hitzebeständig, reißfest und abriebarm ist. Eigenschaften, die beim Bremsen wichtig sind.

Wie erkenne ich, ob meine Bremsbeläge Asbest enthalten?
Sicher nur per Asbest-Test im Labor. Hinweise liefert das Baujahr des Autos (vor 1993).

Wie gefährlich sind Asbest Bremsbeläge?
Sehr gefährlich. Schon bei kleinen Arbeiten an den Bremsbelägen können die gefährlichen Fasern freigesetzt werden, die Lungenkrebs oder Asbestose auslösen.

Wie wird Asbest in Bremsbelägen sicher entfernt?
Nur durch zertifizierte Fachfirmen wie Obolus. Dafür ist es wichtig, mit Schutzkleidung, Filtertechnik und gesetzlich geregelter Entsorgung als gefährlicher Sondermüll zu arbeiten.

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