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Schlüsselpunkte:

Asbest in Garagendächern: Häufig in Asbestzementplatten oder Wellplatten vor den 1990er Jahren

Sicherer Nachweis: Eine Asbestanalyse ist erforderlich, um Asbest im Dach nachzuweisen

Kein Eigenversuch: Asbest sollte nicht selbst entfernt oder beschädigt werden

Fachbetrieb beauftragen: Der Abbau muss von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden

Asbest muss in Asbestsäcken verpackt und an eine zugelassene Deponie für gefährliche Abfälle entsorgt werden

Asbesthaltige Garagendächer wurden vor allem in älteren Gebäuden verwendet, insbesondere in den 1960er bis 1980er Jahren. Diese Dächer bestehen oft aus Asbestzementplatten oder Wellplatten, die aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit und Haltbarkeit beliebt waren. Asbest im Garagendach ist jedoch gefährlich, da Asbestfasern beim Abbau oder der Beschädigung freigesetzt werden können, was zu gesundheitlichen Problemen wie Asbestose oder Lungenkrebs führen kann.

Um Asbest im Garagendach zu erkennen, müssen Sie auf Materialien wie Wellplatten, graue oder weißliche Platten oder beschichtete Zementmaterialien achten, die vor 1990 verbaut wurden. Asbest lässt sich durch bloßes Auge jedoch nicht immer sicher erkennen. Der einzige sichere Weg, Asbest im Garagendach nachzuweisen, ist eine Asbestanalyse durch einen zertifizierten Fachbetrieb. Wenn Asbest festgestellt wird, sollte der Abbau und die Entsorgung nur von einem spezialisierten Fachbetrieb durchgeführt werden.

Was ist Asbest in Garagendächern?

Asbest wurde über viele Jahre hinweg eingesetzt und galt bis zu Beginn der 90er-Jahre als Baustoff der Zukunft. Eingesetzt wurde es unter als:

  • Dämmstoff
  • Dichtstoff
  • Dach- und Fassadenplatte

Es ist daher nicht verwunderlich, dass asbesthaltige Baustoffe auch zu Eindeckung von Garagendächern genutzt worden sind. Bei Flachdachkonstruktionen wurde in der Regel auf asbesthaltige Dachpappe gesetzt, die besonders flexibel und robust war. Bei Giebel- und Pultdächern hingegen kamen sogenannte Wellasbestplatten zum Einsatz. Dabei handelt es sich um schablonierte Zementplatten, die mit Asbest worden sind. Der Vorteil war eine gesteigerte Haltbarkeit.

Wichtig: In der Regel wurden Übergänge mit asbesthaltigen Putz oder Mörtel verdichtet. Dies muss bei einer Sanierung bedacht werden.

Gefahren durch Asbest in Garagendächern

Asbest besitzt zwar einige Vorteile, löst allerdings auch einige schwere Erkrankungen, wie die Asbestose aus. Auslöser sind kleine Asbestfasern, die sich durch Einatmen in der Lunge verteilen und das dortige Gewebe verletzen. Das ist insofern ein Problem, alsdass die Leistungsfähigkeit betroffener Personen stark eingeschränkt ist. Weiterhin kann Asbest Lungen- oder Kehlkopfkrebs begünstigen.

Wichtig zu wissen ist, solange die asbesthaltigen Platten nicht beschädigt worden sind, besteht keine Gefahr. Erst, wenn die Platten verwittern, droht die Gefahr, dass die Fasern austreten. Beim Putz wiederum ist die Gefahr, dass Fasern austreten, deutlich höher.

So erkennen Sie Asbest im Garagendach

Ein Garagendach aus fest gebundenen Asbestplatten sind in der Regel an der wabenförmigen Struktur erkennbar. Anders sieht es bei Flachdächern aus, denn asbesthaltige Teerpappe ist optisch nur schwer von gewöhnlicher Dachpappe unterscheidbar.

Baujahr als Hinweis: Gebäude vor 1993

Je nach Bauart der Garage ist die Erkennung von Asbest entweder leicht oder schwer. Ein anderes Indiz ist das Baujahr. Wurde das Haus vor 1993 errichtet, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Asbest bei der Errichtung zum Einsatz kam. Neben den Dachziegeln können die Wandplatten oder sogar die Dämmung Asbest enthalten.

Typische Materialien: Wellplatten aus Asbestzement

Wellplatten aus Asbestzement besitzen Vertiefungen, sodass Wasser leichter ablaufen kann. Auf der Außenseite wurden die Platten lasiert, um die Lebensdauer zu erhöhen. Optische Unterscheidungsmerkmale sind daher nur an den Unterseiten erkennbar. Wellasbest- und Eternitplatten haben häufig eine raue Struktur.

Unsicherheit? Materialanalyse durch Fachlabore

Steht der Verdacht von Asbest im Raum, führt nichts an einer Materialanalyse vorbei. Eine Probe dürfen Sie nur dann selbst einsenden, wenn ein Stück Asbest vorher abgeplatzt ist. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie einen Fachdienstleister kontaktieren, der seinerseits eine Probe entnimmt und diese einreicht. Im Labor wird die Probe zerkleinert und untersucht. Wird der Verdacht bestätigt, müssen Sie ein Unternehmen beauftragen.

Schritte zur sicheren Entfernung eines asbesthaltigen Garagendachs

Asbest ist tückisch und birgt viele Gefahren. Für die Entfernung ist der Eigenschutz und die atmosphärische Abriegelung daher unerlässlich. Der sichere Rückbau und die Entsorgung läuft daher wie folgt ab.

Schutzkleidung tragen: FFP3-Masken und Schutzanzüge

Asbestfasern sind mikroskopisch klein und durch die Luft leicht eingeatmet werden. Um innere Verletzungen zu vermeiden, ist das Tragen einer FFP3-Schutzmaske unerlässlich. Nur Masken mit diesem Schutzniveau können die feinen Fasern zuverlässig herausfiltern. Zusätzlich ist Tragen von Schutzanzügen inklusive Hand- und Überschuhe wichtig. In staubiger Umgebung sollte zudem noch eine Schutzbrille getragen werden.

Das Dach beziehungsweise der Raum ist vom Rest des Hauses abzutrennen. Bei Flachdächern ist es zudem wichtig, stets in Windrichtung zu arbeiten.

Staubfreie Demontage der Dachplatten

Die Demontage von Asbestplatten unterscheidet sich deutlich von einer normalen Entkernung. Während Beschädigungen am Material im letztgenannten Fall unwichtig sind, dürfen asbesthaltige Produkte nicht beschädigt werden. Die Platten müssen abgeschraubt werden, während Putz und Mörtel stark befeuchtet abgeschliffen wird (unter Einsatz von Spezialwerkzeug).

Verpackung in staubdichte Big Bags

Schließlich werden die demontierten Dach- und Wandplatten vorsichtig in Big Bags verstaut. Die Entsorgungsbeutel lassen sich im Anschluss verschließen, sodass keine Fasern entweichen können.

Gesetzliche Vorgaben für die Entsorgung von Asbest-Dächern

Aufgrund der gefährlichen Eigenschaften dürfen asbesthaltige Produkte nur von geschulten Mitarbeitern entfernt werden. Dies geht aus den technischen Regeln für Gefahrstoffe 519 (TRGS 519) hervor. Es handelt sich dabei um einen Leitfaden, der mehrere Schritte im Umgang mit Asbest genau beschreibt.

So wird beispielsweise beschrieben, dass schwach gebundenes Asbest vorsichtig und mit speziellen Winkelschleifern geschliffen werden darf. Ebenso wird beschrieben, wie eine Baustelle einzurichten ist und wie sich (und welche) Mitarbeiter zu kleiden haben. Darüber hinaus untersagt die Richtlinie Privatleuten die Arbeit an Asbest.

Neben dieser weitreichenden Richtlinie gibt es mit der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) auch noch einen gesetzlichen Unterbau. In dieser Verordnung wird nicht nur der Umgang mit Asbest, sondern auch mit anderen Gefahrgütern beschrieben. Für Produzenten gilt schließlich noch die Chemikalien-Verbotsverordnung (ChemVerbotsV). Laut dieser dürfen keine asbesthaltigen Produkte nach Deutschland eingeführt beziehungsweise hergestellt werden.

Professionelle Unterstützung bei der Entfernung von Garagendächern

Anhand der TRGS 519 lässt sich ableiten, dass zu Demontage ausschließlich zertifizierte Unternehmen befugt sind. Wird also der Verdacht auf Asbest bestätigt, müssen Sie einen Fachbetrieb kontaktieren. Bei der Auswahl ist es sinnvoll, vorher Rezensionen zu lesen und sich über das Unternehmen im Internet informieren. Branchenverzeichnisse geben einen Überblick über regionale Dienstleister und Entsorgungsunternehmen vor Ort.

Tipp: Die Obolus Group ist in ganz Deutschland aktiv und hat sich im Laufe der Jahre einen professionellen Ruf erarbeitet.

Kosten für die Entfernung eines asbesthaltigen Garagendachs

Die Kosten für die Entfernung und Entsorgung eines asbesthaltigen Garagendachs hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Wie zugänglich ist das Dach?
  • Müssen umfangreiche Vorarbeiten getätigt werden?
  • Gibt es zusätzliche Kosten, wie eine Gerüstmiete?

Je nach Beschaffenheit beginnen die Kosten pro Quadratmeter bei etwa 30 Euro für die schwer gebundenen Wellasbestplatten. Kommt noch die Entsorgung von schwach gebundenen Elementen hinzu (Dachpappe, Putz oder ähnliches), können die Kosten deutlich ansteigen.

Zusätzlich kommen noch die Entsorgungskosten hinzu. Je nach Region beginnen die Preise pro Tonne ab 420 Euro.

Tipps für den Umgang mit einem Asbest-Garagendach vor der Entfernung

Haben Sie einen Asbestbefall festgestellt, so sollten Sie unbedingt in Kontakt mit einem Bauunternehmen treten. Sie selbst sollten keine Demontage versuchen, denn dies ist strafbar. Weiterhin besteht keine unmittelbare Gefahr, solange die Platten noch intakt sind. Versuchen Sie nicht, die Platte zu bearbeiten (schleifen) oder anderweitig zu beschädigen (bohren, sägen), denn dadurch kann Asbest austreten.

Fazit zu Asbest Garagendach

Ein asbesthaltiges Garagendach besteht je nach Beschaffenheit aus Wellasbestplatten oder aus Dachpappe (Flachdach). In beiden Fällen ist eine Sanierung sinnvoll, um eine künftige Asbestbelastung zu verhindern. Diese dürfen Sie allerdings nicht selbst vornehmen, sondern müssen auf ein fachlich zertifiziertes Unternehmen zurückgreifen.

Die Kosten für einen Rückbau beginnen pro Quadratmeter bei rund 30 Euro. Zusätzlich kommen noch die Entsorgungskosten der schweren Eternitplatten hinzu. Letztere beginnen bei 420 Euro. Die Entfernung selbst erfolgt mittels Spezialwerkzeug und viel Wasser, denn nur so lässt sich der Staub auf ein Minimum reduzieren. Es lohnt sich auf regionale Firmen zurückzugreifen, da diese die Region und unter Umständen sogar das Haus kennen.

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