Asbest Flexplatten wurden vor allem zwischen 1950 und 1980 als Bodenbelag eingesetzt.
Die Platten enthalten fest gebundenen Asbest, der bei Beschädigung freigesetzt werden kann.
Besonders kritisch sind spröde, rissige oder gebrochene Platten sowie der darunterliegende Kleber.
Unsachgemäße Entfernung kann zu hoher Raumluftbelastung führen.
Fachgerechte Sanierung und Entsorgung sind zwingend erforderlich.
Asbest Flexplatten, auch als Floor-Flex-Platten bekannt, wurden bis in die 1980er-Jahre häufig als Bodenbelag verwendet. Sie bestehen aus fest gebundenem Asbest, wobei die Fasern in der PVC-Matrix eingebettet sind. Solange die Platten intakt sind, besteht nur ein geringes Risiko.
Durch Alterung, Risse oder unsachgemäße Entfernung können jedoch gefährliche Asbestfasern freigesetzt werden, die schwere Lungenerkrankungen verursachen können. Auch der häufig verwendete schwarze Kleber unter den Platten ist oft asbesthaltig. Die Entfernung und Entsorgung sollten immer von Fachfirmen mit spezieller Ausrüstung durchgeführt werden.
Was sind Asbest Flexplatten?
Asbest Flexplatten werden auch als Vinyl-Asbest-Platten oder als Floor-Flex-Platten bezeichnet. Es handelt sich um einen Bodenbelag, der zwischen den 1950er und 1970er Jahren in Deutschland sehr beliebt war. In den 1970er Jahren wurden jährlich mehrere Millionen Quadratmeter der Platten verlegt.
Die Platten sind quadratisch und haben meist eine Größe von 25 x 25 cm. Sie sind vor allem in Fluren, Kellern oder Büros zu finden und wurden sowohl in Wohnhäusern als auch in Gewerbegebäuden verlegt.
Die Platten waren beliebt, da sie durch die Beimischung von Asbest sehr stabil und beständig gegen Feuer waren. Aufgrund der langen Lebensdauer der Flexplatten finden sie sich auch heute noch in vielen Altbauten. Und nicht selten bestehen nicht nur die Platten aus Asbest, sondern Fachleute erkennen auch Asbest Kleber, wenn Sie einen Asbest Test im Labor veranlassen. Dann geht es nicht nur darum, einen Vinylboden zu entfernen, sondern um eine Asbestsanierung durch eine Fachfirma.
Wie erkennt man Asbest in Flexplatten?
Optisch unterscheiden sich asbesthaltige Flexplatten kaum von unbedenklichen Bodenbelägen ohne Asbestbeimischung. Typisch für die asbesthaltigen Flexplatten sind jedoch die folgenden Kennzeichen:
- Eine glatte und harte Oberfläche
- Farbtöne wie grau, braun, beige oder rötlich
- Kein sichtbares Trägermaterial
- Oft mit schwarzem Bitumenkleber auf dem Untergrund verklebt
Eine sichere Identifikation der Platten ist durch eine Sichtprüfung nicht möglich. Selbst Experten können die Frage “Wie sieht Asbest aus?” nicht beantworten.
Zwar kann das Baujahr der Immobilie einen Anhaltspunkt geben. Die zweifelsfreie Identifikation ist jedoch nur über einen professionellen Asbest Test im Labor möglich. Da auch der Kleber oft asbesthaltig sein kann, sollte er auch unbedingt mit untersucht werden.
Welche Risiken bestehen bei Asbest Flexplatten?
Solange die Flexplatten fest als Fußboden verklebt und unbeschädigt sind, geht von ihnen nur wenig Gefahr für die menschliche Gesundheit aus. In diesem Fall ist Asbest fest gebunden und es werden keine Fasern freigesetzt. Kritisch wird es jedoch in den folgenden Fällen:
- Wenn die Platten brechen
- Wenn die Platten bei Schleif-, Bohr- oder Schneidarbeiten beschädigt werden
- Wenn Kleberreste abgekratzt und die Platten dabei beschädigt werden
Dann können durch die Risse oder Brüche an den Platten mikroskopisch kleine Fasern freigesetzt werden. Ähnlich wie bei einer Asbest Dämmung in Form von Asbestwolle, beim Asbest Putz oder bei Asbest Leichtbauplatten können diese Faser beim Einatmen lebensgefährliche Krankheiten zur Folge haben. Heute weiß man, dass Asbest Krankheiten wie Lungenkrebs oder Asbestose verursachen kann. Die Folgen zeigen sich oft jedoch erst Jahre oder Jahrzehnte später.
Was ist beim Umgang mit Asbest Flexplatten zu beachten?
Hat der Asbest Test im Labor ein positives Ergebnis erbracht, müssen die Platten entsorgt werden. Die Entfernung dieser asbesthaltigen Platten ist in Deutschland streng geregelt. Da Asbest als Gefahrstoff eingestuft ist, ist eine Entfernung in Eigenregie nicht erlaubt. Eine Asbestsanierung muss immer durch eine Fachfirma mit Sachkundenachweis gemäß TRGS 519 durchgeführt werden.
Eine Überdeckung mit Laminat, Teppich oder einem anderen unbedenklichem Bodenbelag ist nicht zulässig, wenn sich darunter ein Asbest Putz oder asbesthaltiger Kleber befindet. Wenn Sie Asbest Flexplatten identifiziert haben, sollten Sie auch andere Bauteile des Gebäudes überprüfen. Vielleicht findet sich Asbest auch in der Fensterbank oder Sie haben gar ein Asbest Dach mit Asbest Wellplatten oder Eternitplatten mit Asbest an der Fassade.
Wie erfolgt die sichere Entfernung und Entsorgung?
Eine Fachfirma wie Obolus ist auf das Entfernen von Asbest aus Gebäuden spezialisiert und die Asbestsanierung gehört zum Tagesgeschäft. Daher gehören folgende Maßnahmen zum Standard, wenn Asbest Flexplatten entfernt werden müssen:
- Meldung an die Behörden, falls dies gesetzlich erforderlich ist
- Absperren und Kennzeichnen des Arbeitsbereiches
- Einrichten von notwendigen Schutzmaßnahmen, wie einer Unterdruckhaltung oder Bewässerung des Arbeitsbereichs
- Bruchfreies Lösen der Platten mit einem Spezialwerkzeug, um die Staubbelastung so gering wie möglich zu halten
- Entfernung des Klebers mit geeigneten Methoden
- Verpackung des Materials in luftdichte Foliensäcke und entsprechende Kennzeichnung
- Transport zu einer Spezialdeponie und Entsorgung
- Abschluss der Arbeiten mit Feuchtreinigung und Luftkontrolle bzw. Freimessung
Was tun bei Verdacht auf Asbest Flexplatten?
Möchten Sie einen alten Fußboden ersetzen und es kommt bei Ihnen der Verdacht auf, dass es sich um Asbestplatten handelt, bewahren Sie Ruhe. Panik und vorschnelle Reaktionen oder eigenmächtiges Entfernen sind hier fehl am Platz.
Wenn Sie bereits mit den Arbeiten begonnen haben, unterbrechen sie diese und sperren den Bereich ab. Verzichten Sie darauf, zu lüften oder den Bereich zu reinigen. Dabei wird nur unnötig Staub aufgewirbelt.
Kontaktieren Sie eine Fachfirma wie Obolus und lassen Sie möglichst schnelle eine Probe nehmen und diese in einem Speziallabor analysieren. Ist der Asbest Test positiv, kann Ihnen die Fachfirma einen Kostenvoranschlag für die Asbestsanierung zukommen lassen.
Fazit zu Asbest Flexplatten
Asbesthaltige Flexplatten sind eine stille Gefahr, die sich auch heute noch in vielen Altbauten befindet. Die Platten sehen äußerlich unauffällig aus, sind aber potenziell hochgefährlich, wenn durch Bearbeitung Asbestfasern freigesetzt werden. Viele Bauherren glauben, sie müssten nur einen Vinylboden entfernen, stoßen dann aber auf Asbest.
Eine Asbestsanierung ist ein komplexes Unterfangen und gehört immer in die Hände von Experten. Obolus steht Ihnen als Fachfirma bei allen Fragen rund um die Asbestsanierung zur Seite und arbeitet mit Erfahrung, der nötigen Zertifizierung nach TRG 519 und größter Sorgfalt
FAQs zu Asbest Flexplatten
Woran erkenne ich asbesthaltige Flexplatten?
Asbesthaltige Flexplatten wurden zwischen den 1950er und 1970er Jahren oft als Bodenbelag verbaut. Die Platten sind meist quadratisch, relativ hart und grau, braun oder rötlich.
Warum sind beschädigte Flexplatten besonders gefährlich?
Beim Brechen, Schleifen oder Entfernen von Flexplatten werden winzige, lungengängige Asbestfasern freigesetzt. Sie können Asbestose, Lungenkrebs oder Mesotheliom verursachen.
Ist auch der Kleber unter den Flexplatten asbesthaltig?
Ja, in vielen Fällen ist der schwarze Kleber, der unter den Platten verwendet wurde, ebenfalls asbesthaltig. Dieser sogenannte Bitumenkleber wurde bis in die frühen 1990er Jahre für das Verkleben von Asbestplatten verwendet.
Wie läuft eine professionelle Entfernung von Asbest Flexplatten ab?
Eine Fachfirma entfernt die Platten mit einem staubarmen Verfahren mittels Spezialwerkzeugen. Der Bereich wird dazu abgesperrt und manchmal auch eine Unterdruckhaltung eingerichtet. Anschließend werden die Platten luftdicht verpackt und bei einer Spezialdeponie entsorgt. Verpackung in Spezialbehältern zur Entsorgung
Was kostet die Sanierung und Entsorgung von Flexplatten mit Asbest?
Die Kosten hängen vom Zustand, der Fläche und der Kleberart ab. In der Regel liegt der Preis bei 40–50 Euro pro Quadratmeter, inklusive Entfernung, Entsorgung und Sicherheitsmaßnahmen.