Asbest wurde oft zur Verstärkung in Bitumenbahnen eingesetzt.
Betroffen sind Bauteile von den 1970er bis in die frühen 1990er Jahre.
Asbest ist meist fest gebunden, wird aber bei Bearbeitung freigesetzt.
Entsorgung kann teuer werden.
Vorabanalysen sind Pflicht, bevor Betriebe Asbest entfernen dürfen.
Asbest in Bitumenbahnen ist ein unsichtbares, aber ernstes Risiko. Hinzu kommt, dass Dachaufbauten oft komplex sind und bei einem Asbest Dach auch in anderen Komponenten wie Asbestplatten oder Asbestdämmung vorkommen können.
Wann wurde Asbest in Bitumenbahnen verwendet?
Das kommt auf den Ort an:
- In den alten Bundesländern wurden asbesthaltige Bitumenbahnen bis Ende der 1970er Jahre eingesetzt
- In den neuen Bundesländern wurden bis 1993 russische und osteuropäische Bitumenbahnen mit Asbest und viele andere Asbestprodukte wie Asbestplatten oder Asbestwolle verwendet
- Seit 1995 besteht ein vollständiges Herstellungs- und Verwendungsverbot.
Warum Asbest in Dachabdichtungen eingesetzt wurde
Asbest diente in Bitumenbahnen als Verstärkungsfaser für bessere Festigkeit und Hitzebeständigkeit. Aus diesem Grund wurde es auch Asbest Putz beigemischt oder für Asbest Leichtbauplatten oder Asbest Wellplatten verwendet.
Häufig befand sich ein stoffartiges Asbestnetz auf der Bahnunterseite oder wurde beim Aufbringen von Heißbitumen manuell eingestreut. Diese Kombination führte zu einer stabilen Bitumen-Matrix.
Verschiedene Arten asbesthaltiger Bitumenprodukte
Zu den relevanten Produkten zählen:
- Bitumen-Schweißbahnen
- Bitumen-Dachpappen
- teerhaltige Dachpappen, die zusätzlich mit PAK belastet sein können.
Auch bituminöse Anstriche oder Fugendichtmassen zwischen Betonplatten sind oft betroffen. Selbst Kleber für Kork-Isolierungen in Kühlräumen kann belastet sein. Hier schafft nur ein Asbest Test Klarheit.
Bindungsgrad und Gesundheitsrisiken
Asbest in Bitumen ist meist fest gebunden, sodass intakte Bahnen eine geringe Faserfreisetzung zeigen. Das ist ähnlich wie bei einem unbeschädigten Asbest Dach oder wenn Sie fest gebundenen Asbestkleber erkennen konnten. Die Gefahr entsteht bei mechanischer Bearbeitung wie Schneiden, Bohren oder Schleifen. Besonders kritisch ist schwach gebundenes Gewebe auf Bahnunterseiten. Auch Methoden wie Trockeneisreinigung bergen ein hohes Freisetzungsrisiko.
Die Entsorgungskrise 2018/2019
2018/2019 kam es zu einem massiven Annahmestopp vieler Entsorger. Die Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin verlangte Nachweise und Labore waren überlastet. Auf einen Termin für einen Asbest Test musste man bis zu 6 Wochen lang warten. Die Preise stiegen zeitweise von 150 auf bis zu 1.500 Euro je Tonne. Viele Betriebe gerieten dadurch in erhebliche Schwierigkeiten.
Notwendigkeit von Vorabanalysen
Containerdienste verlangen heute nahezu immer einen Asbest Test mit Analysebericht. Sinnvoll sind daher zwei Angebote: eins mit Asbestentsorgung und eins ohne. Dächer vor 1993 sind grundsätzlich verdächtig und durch einen Asbest Test geprüft werden, bevor Arbeiten beginnen.
Überdeckungsverbot und BT-Verfahren
Eine Überdeckung alter Bitumenabdichtungen ist gemäß GefStoffV unzulässig. Die Nutzungsdauer gilt ohnehin als abgelaufen. Schwimmend verlegte Aufbauten wären theoretisch zulässig, sind aber technisch kaum sinnvoll. BT-Verfahren mit geringer Faserfreisetzung ermöglichen künftig standardisierte Arbeitsweisen mit Faserkonzentrationen unter 10.000 F/m³.
Fazit zu Asbest in Bitumenbahnen
Asbest in Bitumenbahnen ist weit verbreitet und häufig unentdeckt. Eine sichere Bewertung und Entfernung sollte ausschließlich durch Fachbetriebe erfolgen – die Obolus-Group steht dafür als kompetenter Dienstleister der Asbestsanierung bereit.
FAQs zu Asbest in Bitumenbahnen
Wann wurden in Bitumenbahnen Asbest verwendet?
Bis Ende der 1970er Jahre in Westdeutschland, bis 1993 im Osten.
Wie erkenne ich, ob meine Dachbahn asbesthaltig ist?
Nur eine Laboranalyse liefert Sicherheit.
Dürfen asbesthaltige Bitumenbahnen überdeckt werden?
Nein, Überdeckungen sind unzulässig.
Was kostet die Entsorgung von asbesthaltigen Bitumenbahnen?
Je nach Region zwischen ca. 200 und 1.500 Euro pro Tonne, abhängig von Analyse- und Annahmebedingungen.
Ist in Bitumen grundsätzlich Asbest enthalten?
Nein, aber ältere Bahnen aus den genannten Zeiträumen sind grundsätzlich verdächtig.