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Schlüsselpunkte:

Asbest in Abwasserrohren war besonders in älteren Gebäuden vor den 1990er Jahren verbreitet

Graue bis weiße Rohre mit rauer Oberfläche deuten auf Asbest hin

Eine Asbestanalyse durch einen Fachbetrieb ist der sichere Weg zur Identifizierung

Nicht selbst entfernen: Asbest muss von einem zertifizierten Fachbetrieb entsorgt werden

Asbest fasst müssen sicher verpackt und entsorgt werden

​​Asbest in Abwasserrohren war früher weit verbreitet, da es für seine Festigkeit und Hitzebeständigkeit geschätzt wurde. Diese Rohre, häufig grau bis weiß, wurden vor allem in älteren Gebäuden eingesetzt. Abwasserrohre aus Asbestzement sind oft schwer zu erkennen, da Asbest als Zementmischung gut integriert ist. Um sicherzustellen, dass Asbest vorhanden ist, muss eine Asbestanalyse durch einen zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.

Wird Asbest in den Rohren festgestellt, darf die Beseitigung nicht selbst vorgenommen werden, da das Freisetzen von Asbestfasern gesundheitsschädlich ist. In diesem Fall sollte der Fachbetrieb für eine sichere Asbestentsorgung beauftragt werden.

Warum braucht es einen Asbest-Test bei Abwasserrohren?

Von den 1950er Jahren bis hin zum Komplettverbot im Jahr 1993 wurde Asbest in vielen Baustoffen verbaut – von der Asbest-Fensterbank über das Asbest-Dach oder den Asbest-Putz bis hin zu den bekannten Sauerkrautplatten mit Asbest. Auch Abwasserrohre sind oft belastet. Obwohl Asbest inzwischen bei uns verboten ist, ist der gefährliche Stoff auch heute noch im Abwassersystem vorhanden. Solange Asbest fest in den Rohren gebunden ist, besteht kaum eine Gefahr. Gefährlich wird es jedoch, wenn die feinen Fasern freigesetzt werden. Dann ist Asbest dringend zu entfernen.

Daher ist ein Asbest-Test bei Abwasserrohren eine wichtige Maßnahme, um die eigene Gesundheit zu schützen.

Besonders relevant ist die Frage nach Asbest beim Kauf bzw. Verkauf von Immobilien. Bei einer unklaren Bauhistorie ist immer ein Asbest-Test empfohlen. Das Ergebnis gibt Sicherheit bzw. entscheidet über die weiteren Schritte.

Asbest-Schnelltests oder Profi-Tests für Abwasserrohre? Vor- und Nachteile im Überblick

Im Internet locken zahlreiche Anbieter mit schnellen Heimtests, um Asbest zu identifizieren. Doch ein solcher Asbest-Test ist selten für feste Materialien wie Abwasserrohre ausgelegt. Zudem fehlt Laien die Erfahrung, um das Material gefahrlos zu entnehmen. Immerhin ist schon für die Probennahme Schutzausrüstung erforderlich.

Professionelle Tests durch zertifizierte Fachfirmen geben Sicherheit und können auch vor Gericht als Beweismittel herangezogen werden. Das kann im Falle von Verkauf oder Vermietung eine große Rolle spielen und bei Haftungsfragen rechtlich absichern. Denn in Bezug auf Asbest drohen hohe Bußgelder und sogar Freiheitsstrafen.

Der richtige Asbest-Probenahme-Prozess bei Abwasserrohren

Um bei einem Abwasserrohr eine korrekte Asbest-Probe zu entnehmen, ist persönliche Schutzausrüstung (PSA) erforderlich. Dazu zählen Atemschutz (FFP3), Handschuhe und Schutzkleidung. Bei der Entnahme der Probe ist es wichtig, so minimalinvasiv wie nur möglich vorzugehen. Bohren, Schleifen oder Brechen des Materials ist zu unterlassen.

Wird Staub freigesetzt, gilt es diesen mit geeigneten Maßnahmen zu binden, etwa mit Wasser oder durch eine Absaugung.

Nach der Entnahme ist die Probe luftdicht zu verpacken und zu beschriften. Zusätzlich ist es wichtig, den Prozess schriftlich zu dokumentieren. Fehlerhafte Ergebnisse passieren häufig durch unsachgemäße Entnahme. Gerade bei alten Asbestplatten oder Asbestwolle werden schnell große Mengen an Fasern freigesetzt.

Asbest-Laboranalysen für Abwasserrohre verstehen

Für den Test im Labor kommen vor allem drei Verfahren zum Einsatz;

  • Polarisationsmikroskopie (PLM)
  • Rasterelektronenmikroskopie (REM)
  • Röntgendiffraktion (XRD)

In der Regel ist das Ergebnis innerhalb von drei bis sieben Werktagen verfügbar. Je nach Verfahren und Anbieter kostet die Analyse um die 200 Euro. Die Nachweisgrenze für Asbest liegt bei 300 Fasern pro m³. Unter diesem Wert ist der Nachweis nicht möglich. Für Freimessungen nach einer Sanierung gilt ein Grenzwert von 500 Fasern pro m³.

Asbest-Heimtests für Abwasserrohre – Möglichkeiten und Grenzen

Asbest-Heimtests versprechen schnelle Sicherheit, wenn es um Asbest geht. Sie sind allerdings eher für Asbestprodukte wie Asbestdämmung oder Asbest Leichtbauplatten geeignet. Viele Testkits für zuhause sind für feste, zementartige Stoffe nicht geeignet.

Oft machen Anwender Fehler, wie eine falsche Entnahme am Material, das Fehlen von Schutzausrüstung und eine unsaubere Verpackung.

Das hat zur Folge, dass die Ergebnisse oft ungenau, wenig aussagekräftig oder vor Gericht nicht belastbar sind. Solche Tests sind daher maximal als Vortests anwendbar. Ist das Ergebnis positiv, sollte ein professioneller Test folgen und das Ergebnis bestätigen. Das gilt für Asbest Wellplatten ebenso wie für Eternitplatten aus Asbest oder Spritzasbest.

Asbest-Luftmessungen bei Rohrarbeiten – wann sie sinnvoll sind

Es gibt verschiedene Fälle, in denen Asbest-Luftmessungen bei Rohrarbeiten sinnvoll sind:

  • Bei beschädigten Rohren zur Einschätzung der Faserbelastung in der Raumluft.
  • Bei behördlich begleiteten Sanierungen, z.B. in öffentlichen Gebäuden oder Schulen
  • Beim Abschluss der Sanierungsarbeiten zur Freigabe

Bei einer Luftmessung kommt zum Asbest-Test eine Probenahmepumpe zum Einsatz. Die Pumpe saugt die Luft durch einen Membranfilter. Dort setzen sich die Fasern ab. Anschließend wird der Filter im Labor untersucht.

Typische Asbestrohre erkennen

Wie sieht Asbest aus?” wird oft gefragt. Asbestrohre zu erkennen ist nur durch eine Sichtkontrolle nicht möglich. Auch Asbest Kleber zu erkennen, ist nicht einfach.

Es gibt jedoch einige Hinweise, die für Asbest im Abwassersystem sprechen:

  • Graue, faserige Oberfläche
  • Poröse Oberfläche
  • Baujahr liegt zwischen 1950 und 1990
  • Bezeichnungen wie Faserzement, Eternit, Kanalrohr DN oder eine fehlende Kennzeichnung

Umgang mit positiven Asbest-Testergebnissen bei Abwasserrohren

Nach einem positiven Asbest-Test ist es wichtig, das Rohr nicht weiter zu benutzen oder zu bearbeiten. Dokumentieren Sie die Situation und fertigen Fotos an. Bewahren Sie den Bericht aus dem Labor gut auf.

Beachten Sie, dass es eine Meldepflicht gegenüber Mietern, Käufern oder Behörden geben kann. Besprechen Sie mit einer Fachfirma die nächsten Schritte und bereiten Sie sich auf eine professionelle Asbestsanierung vor.

Expertentipps für die Beauftragung eines professionellen Asbest-Tests

Wenn es darum geht, einen professionellen Dienstleister zu finden, beachten Sie bitte folgende Schritte.

  • Beauftragen Sie nur zertifizierte Anbieter mit Erfahrung bei der Sanierung von Rohrsystemen
  • Vergleichen Sie die Preise anhand detaillierter Angebote
  • Komplettpaket inkl. Entnahme, Analyse und Gutachten sind oft günstiger
  • Prüfen Sie den Leistungsumfang des Sanierungsangebots
  • Holen Sie sich Referenzen ein

Nach dem Asbest-Test – die richtigen Folgemaßnahmen

Ist der Asbest-Test positiv, gilt es ein Sanierungskonzept zu erstellen. Dabei kann eine zertifizierte Fachfirma wie Obolus helfen. Lassen Sie sich ein schriftliches Angebot erstellen, um die Kosten für Rückbau, Entsorgung und Neueinbau abschätzen zu können. Für manche Maßnahmen gibt es Fördermöglichkeiten durch die KfW oder die Bundesländer.

Fazit zu Asbest in Abwasserrohren erkennen

Asbest ist in Abwasserrohren weit verbreitet und leider schwer zu erkennen. Nur eine Analyse im Labor bietet Sicherheit. Ein unsachgemäßer Umgang mit Asbest kann schwere Folgen für die Sicherheit mit sich bringen. Zertifizierte Fachfirmen können eine Probe nehmen und anhand des Laborergebnisses eine Asbestsanierung planen und durchführen.

FAQs zu Asbest in Abwasserrohren erkennen

Wie erkenne ich Asbest in Abwasserrohren?

Graue, harte, unflexible Rohre ohne Beschriftung können auf Asbest hindeuten.

Kann ich Asbest in Abwasserrohren selbst erkennen?

Nein, optisch ist Asbest nicht mit Sicherheit zu erkennen. Nur ein Test im Labor bringt Sicherheit.

Wie entferne ich Asbest aus Abwasserrohren?

Nur durch eine zertifizierte Fachfirma unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen, Absperrung, Luftfiltern und Entsorgung gemäß Vorschrift.

Was passiert, wenn Asbest in Abwasserrohren gefunden wird?

Die Bauarbeiten sollten sofort gestoppt werden und eine Laboranalyse in Auftrag gegeben werden. Anhand des Ergebnisses wird dann ein Sanierungsplan erstellt.

Wie viel kostet eine Asbestuntersuchung in Abwasserrohren?

Probenahme und Laboranalyse kosten zusammen meist zwischen 100 und 300 €.

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